Montag, 23. Juli 2018

Die perfekte Wintervorbereitung für Futterwiesen




Im Herbst stellt sich bei Wiesen immer wieder die Frage wie man den letzten Futteraufwuchs am besten nutzt. Grünland kann durch die letzte Schnittnutzung, Nachweide, Nachmahd oder Mulchen in eine gute Winterkondition gebracht werden. Zu hohe oder üppige Futterbestände sollten aber nicht in den Winter gehen. Aber auch die radikale Futternutzung im Herbst mit extrem kurz gemähten oder stark überweideten Wiesen führt im folgenden Jahr beim ersten Aufwuchs zu spürbaren Ertragsminderungen. Extremsituationen sollten daher vermieden werden. Ideal für eine gute Überwinterung ist eine Wuchshöhe mit etwa 8 bis 10 cm.

Schwerpunkt auf ersten Futteraufwuchs legen ist wichtig

Leistungsorientierte Milchviehbetriebe haben bereits erkannt, dass man Futterflächen im Herbst nie übermäßig beanspruchen soll. Naturbedingt hat nämlich der letzte Aufwuchs meist ohnedies die schlechteste Futterqualität. Ihm fehlen die hohen Nährstoffgehalte und die besonders wichtige Futterstruktur für den Wiederkäuer. Da vielfach nasses Erntewetter herrscht, hat das Futter infolge von Verschmutzung mit Erdresten zu hohe Rohaschegehalte und schlechte Siliereigenschaften wie Buttersäurebildung und problematische Keimgehalte bei Clostridien und Listerien. Dies führt zu geringen Nährstoffgehalten. Herbstfutter ist durch die längere Vegetationszeit immer stärker mikrobiell belastet und somit weniger gesund und damit leistungshemmend. Leistungsorientierte Betriebe lenken daher das Hauptaugenmerk auf den ersten und wichtigsten Aufwuchs im Frühjahr. Der erste Futteraufwuchs im Frühjahr ist nämlich der ertragreichste, gepaart mit bester Futterstruktur und hohen Energiegehalten. Somit hat er den stärksten Einfluss auf gute Milchleistungen sowie Fleischzuwachs.

Fazit

Für eine gute Überwinterung ist eine Wuchshöhe von etwa 8 bis 10 cm ideal. Mit der frühen Herbstmahd kann wertvolleres Futter gewonnen werden, als wenn man die Wiesen bis Vegetationsende zum letzten Rest nutzt. Das bewirkt auch geringeren Pilzbefall und höhere Futterqualitäten. Leistungsorientierte Betriebe mit Schwerpunkt auf gute Milchleistung wie Fleischzuwachs legen ihr Hauptaugenmerk vielmehr auf den ersten Aufwuchs im Frühjahr, der der ertragreichste und mit besserer Futterstruktur ist und damit die besten Energiegehalte des ganzen Jahres in sich birgt. Schließlich sollte der Herbst zur Eindämmung unerwünschter Pflanzenarten wie Giftpflanzen und Gemeine Rispe genutzt werden. Mit Grünlandnachsaaten mittels wüchsiger Gräser wie Knaulgras, Glatthafer, Goldhafer und Englischem Raygras und gut abgestimmter Düngung hat der Landwirt bewährte Mittel in der Hand eine gute Überwinterung und vor allem einen weitaus qualitativ wie quantitativ besseren ersten Futteraufwuchs im Frühjahr zu erreichen.


LINKS
Beitrag von HUMER im LK-Webi
Verschiedene Überwinterung von Ackergrasmischungen wie A7, A10 im Versuch 2004 bis 2007:
http://www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft/download/TG024_07.pdf

IMG_0212,hellgrüner Pflanzenfarbton schlechte N-Verfügbarkeit.jpg

Feldfutterversuch an der Landwirtschaftlichen Fachschule Gießhübl, Amstetten im 2. Hauptnutzungsjahr:

vorne: hellgrüner Pflanzenfarbton verursacht durch mangelnde Stickstoff- Verfügbarkeit, die eine schlechtere Überwinterung verursachen kann. Hier wurde der ganze Versuch nicht gedüngt. 

Auf Teilflächen hat der Boden eine mangelnde aber auch gute Stickstoff- Verfügbarkeit. Die Unterschiede lassen sich aus einer früheren unterschiedlich starken Bewirtschaftung infolge verschieden starkes Befahren wie Bodenunterschieden erklären.


LINK zum Artikel im LK

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen