Donnerstag, 5. Juli 2018

KNAULGRAS WISSEN - für Grünlandbauern in Österreich

KNAULGRAS WISSEN

für Mähwiesen, Weiden und Feldfutter

Das wichtigste Futtergras im österreichischen Grünland

Viele Grünlandbauern kennen bereits das Knaulgras. Trotzdem fehlt in vielen Wiesen diese wichtige Futtergras. Über Knaulgras (lateinisch: Dactylis glomerata) sollte jeder Futterbauer in Österreich bestens Bescheid wissen.
Was Grünlandbauern über Knaulgras wissen sollten, lesen Sie in diesem Beitrag vom Futterwiesenexperten HUMER.


Es hat bei uns eminente Bedeutung für gute Grünlanderträge. Das Knaulgras ist unser robustestes und wichtigste Futtergras in Mähwiesen. Bei junger Nutzung erreicht es sehr gute Futterwerte. Es ist ein vorzügliches Futtergras für Silage, Grünfutter und Heu. Seine hohe Futterwertzahl, 7 - von insgesamt 8 möglichen Punkten – verweist auf seine Hochwertigkeit. Es sollte also in keiner guten Futterwiese an Knaulgras mangeln.

Oft mindern in Wiesen unerwünschte Arten wie Ampfer und Gemeine Rispe die Futtererträge. Dabei könnte Knaulgras durch seine Schnellwüchsigkeit und Beschattung minderwertige Unkräuter verdrängen und überwachsen und damit selber bestes Wiesenfutter liefern. Andere nennen diesen Effekt Vergrünung der Wiesen. Dieser Effekt mit der starken Kampfkraft, Deckwirkung und verdrängenden Wirkung von Knaulgras gehört zum Standardlehrwissen in der Grünlandwirtschaft. Dieses Fachwissen wird aber in Österreich bislang nicht angepackt, thematisiert, gelehrt und verbreitet.  Um die Nutzeffekte von Knaulgras auszuschöpfen, ist Wissen aus erster Hand notwendig.


Obergras und Horstgras

Knaulgras ist ein Obergras mit etwa 60 bis 120 cm Höhe. Es ist ein typisches Horstgras, das von allen Gräsern am schnellsten nachtreibt und damit viel zu hohen Erträgen beträgt. Ältere Pflanzen bilden mehr Stängel, mehr Samen und weniger wertvolle Blattmasse und haben geringere Energie- und Mineralstoffgehalte. Für hochwertiges Raufutter, sind daher regelmäßige Einsaaten wichtig, die den Bestand verjüngen und veredeln, solange der Anteil unter 30% Knaulgras liegt. Als Horstgras entsteht rund um die horstigen Stoppeln unerwünschte Lücken in der Narbe. Zum Lückenschluß sät man am besten Weißklee. Damit unterdrückt man die Gemeine Rispe, die in den letzten Jahren immer mehr in lückigen Narben hinein kriecht. Oft wird Wiesenrispe als dichtes Untergras für dichte Grasnarben empfohlen. Doch dieses Gras mit extrem langsamer Jugendentwicklung habe ich noch nie in Österreich in Mähwiesen in nennenswerten Mengen beobachtet, dass es durchsetzungsfähig ist. Auch nicht in Neuansaaten mit hohen Anteilen von 25% Wiesenrispe im Saatgut.

Das Knaulgras bildet Horste und ist besonders unter intensiver Düngung und Nutzung ertragreich und konkurrenzstark und kann die Trockenheit am besten überstehen. In den Grünlandlagen unter 600 m Seehöhe stellt das Knaulgras oft das ,,Leitgras" dar.



Knaulgras weist eine weite Spannbreite von Standorten trockenen bis frischen Wiesen auf. So ist es in der Lage vom Tiefland bis ins Bergland ertragreiche Futterbestände zu bilden. Knaulgras bringt auf frischen, nährstoffreichen Böden die besten Erträge. Lehmböden zeigen die größte Massenwüchsigkeit und Futterleistung - bei guter Düngung. Bei üppigem Wuchs mit tiefem Grün ist Knaulgras ein Zeiger für gute Düngung. Auch auf den leichteren Böden gedeiht es gut, wenn durch Niederschläge – wie im Berggebiet - genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Knaulgras wächst besonders gut auf Wässerwiesen, also bewässerten Wiesen. Ungeeignet sind Feuchtwiesen, ebenso Sandböden, da sie den hohen Nährstoffbedarf nicht bereitstellen.  Knaulgras entwickelt es sich an Geilstellen besonders üppig, weil es Stickstoff sehr gut verwertet und effizient in Biomasse umwandelt.



Schattenverträglichkeit

Knaulgras ist auch befähigt im Halbschatten zu wachsen. So findet es man auch in Obstgärten und lichten Wäldern. Diese Eigenschaft, auch auf ungedüngten, mageren und schattigen Standorten zu gedeihen, sollte auch bei schattigen Waldwiesen genutzt werden. Anstatt, dass dort häufig unbrauchbare, minderwertige Arten wie Moos und Quecke die Nutzfläche beeinträchtigen, kann mit Knaulgras ein brauchbares Futter gewonnen werden.

Futternutzung als Wiesen- und Feldfutter

Knaulgras spielt in Mähwiesen und im Feldfutterbau eine unverzichtbare Rolle in Österreich. Die eminente Bedeutung spiegelt sich in der generellen Nutzung von Knaulgras in allen österreichischen Saatgutmischungen für Wiesen und Futterbau wieder. Das erklärt die bewährte gute Winterhärte von Knaulgras in unseren verbreitet rauen Lagen. Hierzulande ist Knaulgras in so gut wie allen Saatgutmischungen für Wiesen, Weiden und Feldfutter enthalten. Das ist ein großer Unterschied zu Deutschland und zur Schweiz. Dort wird Knaulgras wegen sein starken verdrängenden Wirkung teils wie Unkraut eingestuft. Anderseits können dort viel stärker die viel kurzlebigen Raygräser eingesetzt werden, die noch eine höhere Futterwertzahl haben.

Jugendentwicklung, Kampfkraft, Erträge

Knaulgras hat eine langsame Anfangsentwicklung. Es wird jedoch mit zunehmender Nutzungsdauer immer konkurrenzstärker und somit kampfkräftig und dominanter im Pflanzenbestand.  Diese Kampfkraft ist für die Unkrautunterdrückung nutzbar. Wichtig und auffällig ist, dass nur junge Ansaaten extrem lange und breite Blätter bilden, die Unkautabdeckung und für hohe Qualitätserträge notwendig sind. Besonders frühreife Sorten sind sehr konkurrenzstark. Für konkurrenzstarke Kampfmischungen gegen das Unkraut sind dagegen frühreife Sorten überlegen. Knaulgras treibt früh im Frühjahr und wächst besonders üppig nach. Erst im zweiten Jahr ist es voll entwickelt. Halme bildet es nur im ersten Aufwuchs. Daher ist die rechtzeige Nutzung vor der Blüte entscheidend für hohe Futterqualität. Bei Mahd und guter Düngung neigt es auf trockenem Standort zur Vorherrschaft und geringer Pflanzenzahl mit starken Horsten, die eine lockere Narbe bilden. Die höchsten Erträge liefert es unter frischen Bedingungen. Die Erträge liegen bei 11-12 t TM/ha bei mäßiger Düngung nach den AGES-Sortenversuchen. Die Aufwuchserträge sind gleichmässig über das Jahr verteilt.


Ausdauer, Winterhärte

Knaulgras ist bei 2-Schnittnutzung ausdauernd. Mit der Steigerung der Schnittnutzung geht die Ausdauer auf 4 bis 6 Jahre zurück. Seine Robustheit, insbesondere die Winterhärte, macht das Knaulgras auch zu einem Futtergras höherer Lagen. Denn trotz seiner Wuchsform als Horst ist es ziemlich ausdauernd. Es sollte jedoch beachtet werden, dass bei intensiver Nutzung das Knaulgras ohne gelegentliches Abblühen und Versamen nach einigen Jahren wieder aus dem Bestand verschwinden wird.


Reife, Sortenunterschiede

In Dauergrünlandmischungen werden mittel- bis spätreife Sorten eingesetzt. Die Sortenunterschiede in der Frühreife sind beim Knaulgras beträchtlich und betragen drei Wochen zwischen den frühesten und den spätesten Sorten. Dies ermöglicht es, durch die Sortenwahl den Einsatz des Knaulgrases besser auf die anderen Arten einer Mischung abzustimmen. Knaulgras besitzt als Futter eher eine mittlere Verdaulichkeit, wobei es große Sortenunterschiede gibt.


Frühe oder späte Sorten

In Dauergrünlandmischungen werden spätere Sorten empfohlen, da die frühen Sorten leicht überständig werden. Frühe Sorten leiden leicht unter Spätfrösten. Sie haben, so wie das natürlich vorkommende Knaulgras harte Halme und verkieselt scharfkantige, harte Blätter. Zudem breiten sich frühe Typen durch Aussamen unerwünscht auf Kosten anderer Gräser aus, ist man in Deutschland der Meinung. Deswegen sollten solche höchstens zur Schafweide oder zur Begrünung verwenden werden. Solche eigenen sie sich auch auf leichteren Böden. Mit der Gumpensteiner Sorte TANDEM, ist nach der AGES eine weitere mittel- bis frühreife Sorte seit 1994 am Markt. Buchgraber schreibt sie dagegen als spätreife Sorte um und behauptet wiederholt – aber ohne Fakten - TANDEM hätte weichere Blätter, was aber bestritten wird. Früher Schnitt zur Zeit des Rispenschiebens begünstigt hohe Futterqualität und raschen Nachwuchs der Horste. Späte Nutzung fördert die Horstbildung und Verdrängung anderer Arten.

Gräserversamung zur Grünlanderneuerung nutzen

Das Indiz der Ausbreitung von Knaulgras in Weiden durch Versamen ist ein Beleg, dass Horstgräser in Wiesen durch Samenausfall regeneriert werden können. Und dies trotz etwas langsamer Jugendentwicklung von Knaulgras. Die Tatsache der Gräserausbreitung sollte auch bei anstehenden Grünlanderneuerungen in Betracht gezogen und genutzt werden. Als Versuch eignet sich einen möglichst artenreinen unkrautarmen Streifen in Wiesen bis zum August zum Versamen stehen zu lassen und die Samenausbreitung in den Folgejahren zu beobachten. Eigene Erfahrungen zeigten sogar, dass auf einem Biobetrieb der Ampfer im nächsten Jahr durch die natürliche Ausbreitung von Raygras fast völlig zurückgedrängt wurde.

Mehr Knaulgras für die Klimawandelzeit

Knaulgras gehört zu den trockenheitstolerantesten unserer Futtergräser neben GlatthaferRohrschwingelRotschwingel und Futtertrespen. In Zeiten des Klimawandels ist höchst bedeutend, dass es auch gut trockenheitsverträgliche Futtergräser gibt. In der Zukunft wird ihnen eine wichtige Rolle in Trocken- und Dürreperioden zukommen. In gefährdeten, trockenen Lagen sollte Knaulgras einschließlich Wiesenrotklee und Hornklee bei der Saatgutwahl von Wiesenneuanlagen und Wieseneinsaaten bereits jetzt ihre Anteile etwas berücksichtigt und angehoben werden.

Krankheitsanfälligkeit

Das Knaulgras ist mässig anfällig für Krankheiten. Neben verschiedenen Blattfleckenkrankheiten, die vom Frühjahr bis im Herbst auftreten können, sind es im Sommer gelegentlich auch Rostpilze und bakterielle Welke.

Knaulgras in Weiden

Knaulgras gedeiht auch in Weiden gut, wird aber dort nicht so geschätzt. Die groben Horste machen Knaulgras ziemlich weidefest. Zu hohe Anteile führen besonders in Mähweiden leicht zur Öffnung der Weidenarbe, offenen Boden und Bodenverdichtungen rund um die Horste. In Weiden sind nur 5 bis 10% Knaulgras tolerabel. Bereits offene Weidenarben sind mit Englischem Raygras, Weißklee und eventuell Wiesenrispe zu regenerieren.

Als Weidegras ist nur junges blättriges Knaulgras ohne Stängel gut tauglich. Knaulgras in Weiden kann leicht überhand nehmen, wenn keine Weidepflege durch Nachmähen erfolgt. Ohne jährlicher Nachmahd vermehrt es sich stark, weil es durch die groben Stängel leicht überständig wird und ungefressenen bleibt. Dadurch entstehen viele Samentriebe, die stark absamen und die Ausbreitung durch Versamung intensivieren. Wird zu spät beweidet, wird Knaulgras immer weniger gefressen und breitet sich immer mehr und unerwünscht aus. Die Weideverluste steigen und der Futterertrag wird immer schmäler. Frühreifere Sorten werden schnell überständig und vom Vieh ausselektiert und gemieden. Das führt in Weiden zum Aussamen und zur übermäßigen Ausbreitung. Für Weiden sind nur spätreife Sorten tauglich, die nicht früh verholzen.  Siehe dazu die AGES Sorten Beschreibung unter https://www.baes.gv.at/pflanzensorten/oesterreichische-beschreibende-sortenliste/graeser/knaulgras/


Wieviel Knaulgras brauchen Mähwiesen und Feldfutter?

In geeigneten Mähwiesen und im Feldfutter-/Kleegras sollten Flächenanteile von mindestens 20% bis 40% im Fokus liegen. Das gilt für die vielen rauen und auch trockenen Lagen in Österreich, also um 80% unserer Futterflächen. In warmen, milden Lagen, wie im Innviertel, Flachgau und Bodenseebene halbiert man diese Anteile und setzt dafür mehr auf Raygräser. Damit werden hohe Erträge wie gute Qualität geerntet. Bei Anteil von über 40% Knaulgras ist solches Futter zu grob, einseitig und zuwenig bekömmlich, dass es viel und gern gefressen wird. Grobe Knaulgrasstängel durchstechen auch leicht zu wenige gewickelte Silofolien, die weniger als 6 Lagen Folie haben. Bei zu hohen Anteilen ist die regelmäßige Wieseneinsaat auf höherwertige Futtergräser umzustellen.

Testen Sie Knaulgras in Fangnetzmischungen für Höchsterträge

Knaulgras spielt im mehrjährigen Feldfutterbau eine wichtige Rolle. Knaulgras in Kombination mit Ackerraygräsern bildet eine längere mehrjährige Sicherheit solcher Mischungen. Diese haben 3 bis 4 Jahren Ausdauer, während übliche Kleegrasmischungen meist nur 2 Jahre ausdauern. Schechnter nannte sie Fangnetzmischungen. Wenn die Raygräser zurückgehen oder auswintern, entwickelt sich später umso besser das Knaulgras. Nach Buchgraber entwickeln sie sogar Höchsterträge. Demnach erreichen die wirtschaftseigenen Dünger eine noch viel bessere Nährstoffausnutzung.

Fangnetzmischungen eignen sich besonders für raue Lagen, wo die Raygräser unsicher überwintern, also im Mühl- und Waldviertel und alpinen Tallagen mit Feldfutterbau. Mir ist unklar, warum dieses zudem immergrüne boden- und wasserschonende System nicht der Praxis empfohlen wurde und die Versuchsergebnisse den Landwirten vorenthalten wurden. Ich empfehle daher Viehwirtschaftsbetrieben solche Fangnetzmischungen mit Knaulgras und Bastardraygras selbst in Streifen mit ihren Kleegrasmischungen zu testen.


Schneller Nachtrieb, Kampfkraft und Deckwirkung zur biologischen Unkrauteindämmung von Knaulgras nutzen

Oft mindern in Wiesen unerwünschte Arten wie Ampfer, Gemeine Rispe und Giftpflanzen die Futtererträge. Knaulgras kann in der Verdrängung unerwünschter Arten eine wertvolle Rolle spielen.

Das Knaulgras entwickelt sich in seiner Jugend verhalten. Es wird jedoch mit zunehmender Nutzungsdauer es immer konkurrenzstärker und somit dominanter im Pflanzenbestand. Das Kennzeichen wüchsigen Knaulgrases ist seine Kampfkraft, Konkurrenzstärke, Schnellwüchsigkeit im Nachtrieb. Die hohe Deckwirkung erreicht es durch besonders lange und breite Blätter bei neuen Ansaaten. Für diese Massenwüchsigkeit, braucht Knaulgras auch eine sachgerechte Düngung.

Knaulgras fördert bei seinem üppigen Wuchs die Beschattung und Verdrängung unerwünschter, minderwertige Unkräuter durch Überwachsen. Dabei liefert Knaulgras gleichzeitig selbst bestes Wiesenfutter. Die starke Kampfkraft durch Beschattung und Abdeckung mit verdrängender Wirkung gehört zum Standardlehrwissen in der Grünlandwirtschaft von Knaulgras. Dieses Fachwissen wird bislang nicht thematisiert, weiterverbreitet und genutzt. Es gilt daher diese Nutzeffekte von Knaulgras viel mehr auszuschöpfen um bessere Grünlandbestände zu erreichen.

Der Beitrag soll nicht dazu verleiten, Knaulgras als Reinbestand in Wiesen anzulegen. Wichtig ist ebenso die dazu passenden Gräser und Kleearten im Auge zu behalten um einen harmonischen, gern gefressenen Futterbestand aufzubauen.


Erste Anfragen und Antworten zu diesem Beitrag:

Auf die Frage, ob eine reine Knaulgrasansaat für Jungvieh und Pferde eine ausgewogene Grundfutterversorgung (Eiweiss, Energie) liefern kann, meine ich:

Ja, beide Tierarten haben nicht so hohe Eiweiß- und Energieansprüche wie Hochleistungstiere. Dennoch, Jungvieh braucht zum Wachstum ein jüngeres, früheres gemähtes, gedüngtes eiweissreicheres Futter, während Pferde das viel weniger brauchen und mehr naturbelassenes Futter bevorzugen. Eine reine Knaulgrasansaat würde ich als Wiese ich auch deswegen nicht machen, weil die Narbe vom Knaulgras allein sehr lückig wird. Eine gewisse Beimengung anderer Arten, macht ein bekömmlicheres Futter und eine bessere Narbe. Eine gewisse Artenvielfalt verbessert zudem die Ertragssicherheit bei Ausfällen einer Grasart.
In dem Fall würde ich auch Glatthafer und Timothe als Obergräser nehmen. Als Untergras ist Rotschwingel bei Pferdeweiden und bei Jungrindern Weißklee und Engl. Raygras bei Jungrindern für dichte Narben die bessere Wahl.


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Knaulgras hat es an der Universität für Bodenkutur in Wien auch den Namen „Ingenieur-Gras“ also, damit alle Absolventen über die eminente Bedeutung von Knaulgras Bescheid wissen.
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Der Beitrag basiert auf eigenen Erfahrungen und den im folgenden Link erwähnten Textquellen. Wer sich noch besser über das wichtige Knaulgras als wesentliches Raufutter informieren will, dem habe ich folgende Volltexte aus Lehrbüchern und Fachbeiträgen zusammengestellt:
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Tag20
Knaulgras, Wissen, HUMER, Grünland, Weide, aussamen, Ertrag, Feldfutter, Mähwiesen, Kleegras, Standorte, Schatten, Obergras, Horstgras, Sorten, Tandem, Kampfmischungen, Fangnetzmischung,

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https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhnJymf4BMJ1jUku0bjzoa63JCdV8jEQxuP8KKxlaYAcey6F1bgaE8Q67WSWVwRXpYJEcrJmYtVzD_EtIYgNRLEeB5igqKb1rblTO-zJBTlpyd21DCVv8hDpwCNE633zmQKpUUAeyHTsa0/s200/IMGP2908+Riesenknaulgras+freistritz+3x+einsaatwiese+.JPG




Schade, dass in vielen Wiesen dieses frohwüchsige Knaulgras nicht mehr eingesät wird wie hier! Drer hochwertige Futterertrag könnte sofort verdoppelt werden, bei so einem Futter. Natürlich gehört die rechtzeitige Nutzung für hohe Energiegehalte dazu. 

Mehr 

Fotos Grafiken und Tabellen zum Beitrag

unter


Offizielle Sorteninfo der AGES zu Ertrag und Sorteneigeneschaften = Österreichische Beschreibende Sortenliste unter:

Ausführlicher Beitrag, was man über Knaulgras wissen muss:

Wie andere Grünlandexperten Knaulgras beschreiben:



KNAULGRAS Sorten, Österreichische Prüfergebnisse
Der ERTRAG und Herkunftsländer im Vergleich
Prüfergebisse der AGES 2018




Das österreichische Schicksal mit der Besonderheit der Knaulgras-Sorte TANDEM

Der verschwiegene Abstieg einer Sorte mit viel Tra-ra.

Ein typischer Mitverursacher für die Landflucht in Grünlandgebieten neben der Grünlandextensivierung.


Buchgraber empfiehlt und propagiert für die ÖAG-Grünlandmischungen stark die hauseigene Sorte TANDEM.
TANDEM ist mangels weiterer Züchtung bereits so stark im Ertrag abgefallen, dass sie nun im letztklassigen unteren Bereich der AGES Sortenprüfung 2018 liegt.

TANDEM ist eine Gumpensteiner Züchtung und inzwischen eine recht alte Sorte wie Baraula und wurde 1994 (vor 24 Jahren! ) zu Zulassung angemeldet.

Wie die obige Grafik von HUMER zeigt, gibt es heute längst viel bessere und ertragreichere Sorten von Knaulgras. Die Schweiz hat in den letzten Jahren sogar 3 neue Sorten gezüchtet, die sogar die AGES prüft.


Da Buchgraber seit Jahren TANDEM stark propagiert und für die ÖAG Wiesen - und Nachsaatmischungen, trotz abgeschlagenem Ertrag verwendet,
kann jeder Grünlandbauer sehen wofür Buchgraber wirklich steht: 
SCHLECHTE WIESENERTRÄGE, nicht bessere.
Also Rückschritt statt Fortschritt.

Wozu gibt es eine Sortenprüfung, wenn vor allem letztklassige und nicht beste Erträge zählen.


In allen ÖAG Nachsaatmischungen wird überhaupt nur TANDEM verwendet!

Auch in den Dauerwiesenmischungen A, B, C, D, OG, VS, G, H, PW, PH, WM, WR
wird TANDEM bevorzugt durch folgende Reihung:
(Baraula), (Diceros), (Lidacta), Tandem
 () = Ersatzsorten!

Nur in den Feldfuttermischungen lässt Buchgraber auch andere Sorte zu:
IM, IR, KM, KR, RR, LR, LG
Aldebaran, Barexcel, Beluga, (Diceros), Intensiv, Tandem, Vormela

Das ist alles nachzulesen und dokumentiert im:

ÖAG-Fachgruppe Saatgutproduktion und Züchtung von Futterpflanzen (2017): Handbuch für ÖAG Qualitätssaatgutmischungen für Dauergrünland und Feldfutterbau (Mischungssaisonen 2017/18/19). Eigenverlag ÖAG c/o HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Irdning
https://www.lko.at/media.php?filename=download%3D%2F2017.03.06%2F1488786287506698.pdf&rn=oeag_handbuch_2017_final.pdf

und

https://www.baes.gv.at/pflanzensorten/oesterreichische-beschreibende-sortenliste/graeser/knaulgras/



Was soll man das von Buchgraber denken, wenn er so arbeitet?
Für mich ist das Bevormundung der tausenden Grünlandbauern in Österreich


Buchgraber nützt das aus für:
1.
die Grassamen Reinigungs und -Trocknungsanlage seines Bruders bei Hartberg, auf dass sie besser und sicherer ausgelastet wird und
2.
 dass er sich mit Gumpensteiner Sorten brüsten kann.

Da die Gumpensteiner Sorten in den letzten Jahren 
 immer mehr im Ertrag abfallen, ist das ein öffentlicher Schaden für die Bauern, die das Ministerium durch seine Finanzierung von Buchgraber aber unterstützt.
Scheinbar schaut ihm niemand Zuständiger und  Verantwortlicher auf die Finger, was da im Gumpenstein passiert.



Was soll man von so einer Bundesanstalt denken, die für die Bauern da sein soll, aber wo ihre eigenen Zuchtsorten (GURU und TANDEM) 
letztklassig sind und die obersten Grünlandchefs dieser Anstalt die Bauern bei ÖAG-Mischungen zwingen mit diesen ertragsschwachen Sorten zu wirtschaften? 

Was soll man von so einem Agrar-Ministerium 
denken , das für die Bauern da sein soll, und solche ertragsschwachen Zuchtsorten zulässt und das wortlos  in ihre Auslage bei der AGES stellt?

Man kann da leicht meinen, dem Ministerium sind 
 schwache Grünlandeerträge lieber und engerlingsgeschädigte Extensivwiesen egal , ja sogar 
 lieber, wo viele Magerzeiger und unbrauchbares Futter aufkommt.
 Damit lässt sich mit Biodiversität und Artenvielfalt bei grünen Gruppen und NGOs punkten.

Es scheint denen egal zu sein, dass dort gerade die Landflucht am größten ist, wo immer weniger Futter in den Wiesen wächst.

Durch diesen immer mehr entsiedelten Raum 
kann Wolf und Bär immer mehr die grünlandwirtschaftlich vernachlässigten Gebiete einwandern und erobern und ist kaum mehr wegzubringen.

Durch die immer neuen Wildnissgebiete wird auch den dort noch restlichen Bauern das Leben erschwert. Bald werden unter diesem Druck noch mehr Bauern den Ländlichen Raum aufgeben.

Statt einen florierenden Ländlichen Raum zu erhalten, führt die gerade die österreichweite Wiesenextensivierung zu einem weiteren Umsatzrückgang und damit Wirtschaftsschwächung des Ländlichen Raumes auf allen Ebenen.


Was soll man von einem Wissenschaftler wie Buchgraber halten, der seit Jahren hauptsächlich Zeitungsartikel schreibt statt wissenschaftlich fundierte Ergebnisse zu liefern?

ZB ein solcher Artikels zuletzt:
Buchgraber, K.(2018)

Es soll wieder grün werden

Landwirt, 18/2018 (26-27) 




Buchgraber schreibt hier aber wiederum einen "Wald- und Wiesenartikel" mit den gleichen Nachsaatmischungsempfehlungen wie 2004 (vor 14 Jahren !), ohne all seine Mischungen auf Herz und Nieren getestet zu haben und ohne robuste Daten vorzulegen, obwohl er nun 14 Jahre Zeit gehabt hätte.

Dabei gäbe es viel mehr und intensiver  neue bessere trockheitsverträgliche Arten samt Mischungen zu testen mit:
ROHRSCHWINGEL, FESTULOLIUM, Hohes Weizengras (Elymus elongatus), ... 


Wo sind Buchgrabers tausende Hekar Wiesenversuche publiziert?


 Wo sind endlich statt seiner schwadronierenden Geschichten seiner Vorträge, alle jene robusten Daten, Fakten und fachwissenschaftlichen Publikationen seiner tausenden Hektaren Einsaatversuchen und aller 30 Saatgutmischungen und Einsaatgeräten mit denen er vor Bauern und Studenten imponierend ausschweift, die er seit 1988 angeblich macht? Welchen Effizienzgrad und welche Nachhaltigkeit im Erntegut hatten die jeweiligen eingesäten Gräser auf den 1000en Hektar Dauergrünland nun wirklich ? Seit 30 Jahren müssten Berge von Ergebnisse von Einsaatversuchen vorliegen. Tatsächlich gibt es nur einen einzigen Versuchsbericht mit mehrjährigen Ergebnissen von Einsaaten und der zeigt keine klaren wirtschaftlichen Nutzeffekt und Einkommenssicherung.

Buchgraber fährt viel herum, kassiert dafür Reisegeld,
 verspricht den Bauern scheinbar  viele Versuche, fängt offensichtlich auf tausenden Hektaren
 Versuche an - möglicheweise nicht einmal offiziell´gemeldet! -und schreibt dazu bislang keinen einzigen fachwissenschaftlichen sauberen Bericht für die er
sein Gehalt eigentlich erhält, nicht aber Extrageld wie für seine vielen Zeitschriftenartikel für die er extra Geld bekommt.

Es scheint so, dass es für 2faches Extrageld kassieren (Reiserechnungen und Zeitschriftenartikel ) , seine eigentliche wissenschaftliche Aufgabe vielmehr mangels Zeit 
 vernachlässigt.


Dabei ist das Wort SAUBER sein Zauber- und Lieblingswort mit dem er sich besonders hervortut.

Wenn er wenigstens gute Ergebnisse für die Bauern bringen würde, würde kein Hahn krähen.


Viel erschreckender ist, weil sein Tun und wohlwollendes 
 Gesinnen für die Extesivierung und Biodiversität 
 zu immer geringeren  Futtererträgen und damit zum Beschleuigen von Bauernsterben und Landflucht der Bauern.

Buchgraber braucht nur die trostlose Entwicklung vor seiner Haustüre studieren.

Im nahen Vorberg und Oppenberg im Gullingtal, sieht man den Niedergang der Wirtschaft und Landflucht, wenn das Grünland derartig vernachlässigt wird.

PS:
Buchgraber kann mir ja eine Gegendarstellung liefern, wenn was nicht so ist. Ich bin gern bereit, was richtig zu stellen, wenn es fundierte  Fakten dafür gibt.
Bislang hat er keine einzige Klar- oder 
 Richtigstellung verlangt, und auch keinen Gegenbeweis erbracht.

Er jammert nur zu meinen Informationen herum, ohne einen Vorschlag zu machen, warum er diese oder jene Fachmeinung hat. Man kann sich ja auch auf 
 etwas einigen und auch unterschiedliche Meinungen auf Basis eines unterschiedlichen philosphischen Gerüstes oder unterschiedlicher Denkwurzeln begründen.

2 Kommentare:

  1. ZB ich bin komplett gleicher oder komplett anderer Meinung, weil ...

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  2. ZB ANONYM: ich bin komplett gleicher oder komplett anderer Meinung, weil ...

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