Sonntag, 1. Juli 2018

GIFTWIRKUNG Klappertopf Arten

GIFT-Wirkung von Klappertopf-Arten auf das Vieh

Meine informativste Quelle:
STÄHLIN, A. 1969: Maßnahmen zur Bekämpfung von Grünlandunkräutern. – Das Wirtschaftseigene Futter, 15 (1969):
249-334; DLG-Verlag, Frankfurt /M.

Beschreibung der Giftigkeit von Klappertopf nach STÄHLIN:





Klappertopf STÄHLIN Klappertopf Inensität der Giftigkeit.jpg
Klappertopf STÄHLIN Klappertopf Inensität der Giftigkeit.jpg
































Beschreibung der Giftigkeit von Klappertopf nach BRIEHMLE:


Dr. Gottfried Briemle, Landwirtschaftliche Lehr- und Versuchsanstalt Aulendorf, Baden-Württemberg: 
Literatur: Giftpflanzen im Grünland - nur die Herbst-Zeitlose ist heutzutage noch wirklich gefährlich

ArtVorkommenGiftstoffGIFT-WirkungBekämpfung
Klappertopf (Rhinanthus spec.)frische bis mäßig trockene WiesenRhinanthin (Aucubin) = ein Glycosid
external image 384px-Aucubin_skeletal.svg.png
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- im grünen Zustand giftig
- Erbrechen, Krämpfe, blutiger Durchfall, Nieren-Entzündung
- im Heu ungefährlich aber wertlos
- Samen-Unkraut, daher durch Frühschnitt gut bekämpfbar (nicht fruchten lassen)
- ertragsmindernd ab 10 Pflanzen pro qm
- Frühschnitt mehrere Jahre hintereinander



Beschreibung der Giftigkeit von Klappertopf nach dem Amt für Landwirtschaft und Forsten Kempten (Allgäu)



Klappertopf-Arten
sind im grünen Zustand leicht giftig durch das Alkaloid Aucubin (Rhinanthin).
Futterwertzahl WZ –1. 
Alkaloide dienen der Pflanze hauptsächlich als Fraßschutz und als Stickstoff-Reserve. 
Aucubin kann in größerer Dosis Entzündungen im Magen-Darm-Bereich verursachen. 
Dies hemmt die Verdauung und kann zu Durchfall und Koliken führen


Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V.


Klappertopf-Arten
verursachen Erbrechen, Krämpfe, blutiger Durchfall, Nierenentzündung.
QUELLE:

Beschreibungder Giftigkeit von Klappertopf nach dem
Lehrbuch von von Harold Cecil Long (1924) Plants Poisonous to Live Stock 
(Giftige Pflanzen für das Vieh)

Rhinanthus minor = Kleiner Klappertopf
is strongly suspected of being poisonous, but it is not clear how harmful this is to livestock
Long, H.C. (1924) Plants poisonous to livestock. Cambridge University Press, Cambridge, UK


Yellow rattle or cockscombRhinanthus minor
Klappertopf = Yellow rattle = Rhinanthus minor text in Long H C (1924) Plants poisonous to livestock
Auszug aus dem Lehrbuch:
Lehrbuch von von Harold Cecil Long (1924) Plants Poisonous to Live Stock.jpg
Lehrbuch von von Harold Cecil Long (1924) Plants Poisonous to Live Stock.jpg

Klappertopf = Yellow rattle = Rhinanthus minor text in Long H C (1924) Plants poisonous to livestock.jpg
Klappertopf = Yellow rattle = Rhinanthus minor text in Long H C (1924) Plants poisonous to livestock.jpg



Fressen Weiderinder Giftpflanzen?
Email Anfrage vom Sa 14.06.2014 09:42

Meine wichtige Frage ist nun noch:
Gibt es noch weitere Erfahrungen oder vergleichsweise Beobachtungen in Bezug auf die Auswirkung auf das Weidevieh? Wir werden ja nach wie vor „belächelt“ mit der Meinung, dass die Erkrankungen vom Weidefutter kommen. …denn „sie fressen das ja nicht“….“sie weichen ja aus“….“die Pflanze ist ja nicht so giftig“….
Unsere Beobachtungen (stundenlang auf der Weide!) zeigen schon, dass die Tiere den dichteren Beständen ausweichen, aber viele kleine Pflanzen sind einzeln überall verteilt. Die fressen sie mit oder müssen sie mit fressen. 


Ja, man sagt vielfach, dass Weideiere keine Giftpflanzen fressen.
Dass stimmt eben NUR wenn es dichte Bestände voller Giftpflanzen sind und wenn es wohl längere erfahrene Weidetiere sind.

DASS Weidetier GIFTPFLANZEN sehrwohl fressen bezeugen meine folgenden zwei Erfahrungen:

Ich selber habe in Niederösterreich im Waldviertel am ‎29. ‎Juli ‎2004 persönlich gesehen und habe es fotografisch dokumentiert,
dass Weidetiere Giftpflanzen mitfressen, und zwar das giftige Wasserkreuzkraut Senecio aquaticus.

DSCN5494b Kühe fressen auch giftiges Wasserkreuzkraut Seneici aquaiticus.jpg

IMG_6439 - IMG_6439 - Pferde nimmt giftiges Jakobskreuzkraut von Weide in Polen an 800x500.jpg
Auch ein Pferd auf einer Weide in Polen auf der Masurische Seenplatte nimmt 14.7.2010 giftiges Jakobskreuzkraut an.



Interessantes und Bemerkenswertes zu Klappertopf - aber keine guten Aussichten für gute Futterwesen !
Mit Klappertopf-Arten will man das Wachstum von Gräsern in 
Wiesen einschränken um mehr Pflanzen - Biodiverität in Wiesen zu erreichen

Research at the UK's Centre for Ecology and Hydrology has shown that encouraging yellow rattle to grow in hay meadows greatly increases biodiversity by restricting grass growth and thereby allowing other species to thrive. The seeds are spread very effectively by traditional hay-making practices.

Fachartikel mit Abstract dazu:

FoIia Geobotanica 40: 273-288, 2005

RHINANTHU$: A TOOL FOR RESTORING DIVERSE GRASSLAND

James M. Bullock & Richard F. Pywell

1) NERC Centre for Ecology & Hydrology, CEH Dorset, Winfrith Technology Centre, Dorchester, Dorset,United Kingdom;
2) NERC Centre Jbr Ecology & Hydrology, CEH Monks Wood, Abbots Ripton, Huntingdon, Cambridgeshire, United Kingdom

Abstract


The restoration of species-rich grasslands is often hindered by high residual soil fertility as a result of, e.g., intensive farming. The establishment of a diverse range of target species on such sites requires the reduction of soil fertility or of the vigour of competitive plants. Current methods to achieve these aims are often unsuccessful or complicated and expensive. It has been suggested that Rhinanthus species could be used to decrease the growth of competitive plants and enhance species diversity. We review evidence for this potential and suggest five key attributes that make Rhinanthus species a practical restoration tool.Rhinanthus species are natural components of species-rich grasslands (attribute 1), and seed of some species is relatively low cost and easily obtainable (2). Recent work has shown that certain Rhinanthus species reduce the vigour of competitive species, especially agricultural grasses, and allow establishment and persistence of target species (3). We analyze demographic data and show that certain Rhinanthus species have the ability for rapid population growth and spread, even in fertile grasslands (4). We also show that it is relatively easy for land managers to limit the population size ofRhinanthus species and prevent damage (e.g. excessive loss in production or invasion by weeds) to grasslands by excessive densities (5). We give suggestions for further research, including: the range of species-poor grasslands into which Rhinanthus can be introduced successfully and which Rhinanthus species should be used; the mechanisms by whichRhinanthus enhances diversity in restored grasslands; whether the ecotype or subspecies of Rhinanthus used affects restoration success; how management methods affect population growth and spread of Rhinanthus; and whether other parasitic plants could be used in habitat restoration.
Keywords: Biodiversity, Competition, Ecosystem function, Facilitation, Habitat creation, Hemiparasite,Parasitism



Why is Rhinanthus minor (Scrophulariaceae) such a good invader?



Rhinanthus minor is an effective invader in relatively unproductive grassland


Robert Van Hulst, Bill Shipley, Andrée Thériault

» Abstract

Canadian Journal of Botany, 1987, 65(11): 2373-2379, 10.1139/b87-322


ABSTRACT

Rhinanthus minor L. is an annual grassland hemiparasite often found where other annuals are rare or absent. In addition to its invasive abilities, Rminor has other characteristics seldom found in annuals: virtual lack of a seed bank; few seeds per plant; seeds too big to be readily dispersed under natural conditions; and a Deevey type I or II survivorship curve. A combination of correlative and experimental studies was performed to investigate the variables influencing fecundity (Fruchtbarkeit,Fortpflanzungsfähigkeit)and survivorship in Rminor. Fecundity is positively correlated with surrounding vegetation biomass and negatively with Rminor density. Survivorship is negatively correlated with surrounding vegetation biomass and with Rminordensity. Presumably, Rminor is an effective invader in relatively unproductive grassland because its finite rate of increase is a nonlinear function of the biomass of the surrounding vegetation, being maximized when the surrounding vegetation is dense enough to allow effective root parasitism (increasing Rminor fecundity) but not so dense that young Rminor plants are outcompeted for light (decreasing R.minor survivorship).



Meine Meinung
Schade in Österreich und an der Universität für Bodenkultur und
Institut für Pflanzenbau und Kulturlandschaft unter Institutsleiter Univ.Doz. Dr. Karl Buchgraber in Gumpenstein, Irdning
und der Abteilung Grünlandmanagement und Kulturlandschaft unter Univ.Doz. Dr. Erich Pötsch und beide sind Lehrende auf der BOKU

findet sich keine hilfreiche neuere deutsch sprachige Publikation zu diesem interessanten Thema.Warum wohl? Darüber kann ich also wohl nur philosophiieren !


IMG_4523, Giftmix aus 3 Giftpflanzen Herbstzeitlose Klappertopf Hahnenfuß auf einer Wiese in Schwerbachgegend NÖ.jpg

giftpflanzenmix,Herbstzeitlose,Klappertopf,Hahenefuss,1024,IMG_4523.jpg

Giftmix aus den drei Giftpflanzen Herbstzeitlose, Klappertopf und Hahnenfuß gesehen auf einer Wiese in Schwerbachgegend NÖ am 22.Mai 2012..
Das ist eine tödliche Biodiversität von Pflanzenarten für die Landwirtschaft mit Vieh !
Dazu sagen unser Forscher und Tierschützer nichts besonders oder schauen weg oder denken anders, denn sie fressen ja da giftige Zeug nicht, und in dem Fall scheint ihnen ihr großes Mitleid mit Tieren ziemlich egal zu sein, weil sie das ja ihre Existenz NICHT bedroht !!
Dem Auge des Naturschützers oder Naturliebhaber mags gefallen, wenn für ihn selbst das folgenlos und ohne Konsequenzen ist.

Daher haben Menschen unserer Weltanschaung den Pflanzenschutz entwickelt, dass der Mensch und seine Nahrungsquellen seine Tiere nicht geschädigt werden.




Was für Weiderinder noch alles giftig ist:


  • Eibe (Taxus baccata) und
  • Lebensbaum (Thuja)
  • Oleander (persönlicher Bericht von Tierazt Dr. Manfred Buchacher in RAXENDOF in Niederösterreich)


Weiderinder durch Zierstrauchschnittabfälle vergiftet


http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/415/weiderinder-durch-zierstrauchschnittabfaelle-vergiftet
von Ricarda Mülleram 08.09.2008 475 mal gelesen1 Kommentar
Gießen | In der Gemeinde Buseck starben in der letzten Woche sechs Rinder, weil Unbekannte giftige Schnittabfälle auf einer Rinderweide abgelegt hatten. Nach Angaben des Tierhalters brachen die Tiere innerhalb kurzer Zeit plötzlich tot auf der Weide zusammen. Auch die hinzugezogenen Tierärzte konnten die Rinder nicht mehr retten.
Die Schnittabfälle wurden mittlerweile als Zweige von Eibe (Taxus baccata) und Lebensbaumes (Thuja) identifiziert. Beide Pflanzen sind giftig.
Die Eibe ist ein immergrünes Nadelgewächs, das vorwiegend als Zierstrauch oder -baum angepflanzt wird. Außer den roten Samenmänteln sind alle Teile der Pflanze giftig, besonders jedoch die Nadeln. Vergiftungen ereignen sich meist nach dem versehentlichen Verfüttern der beim Beschneiden anfallenden Zweige. Rinder scheinen die grünen Spitzen von Eiben gern zu fressen. Die Vergiftungserscheinungen treten wenige Stunden bis zwei Tage nach der Aufnahme der Pflanzen auf. Je nach Literaturangabe reichen für eine Vergiftung von Rindern die Aufnahme von einem halben bis fünf Kilogramm Eibennadeln aus. Pferde scheinen noch empfindlicher zu sein als Wiederkäuer. Die Eibe gilt als eine der gefährlichsten Giftpflanzen für Haustiere.
Aber auch die Zweige des Lebensbaumes sind giftig für Tiere. Todesfälle sind jedoch nicht bekannt. Es kommt vielmehr zu Magen- und Darmbeschwerden, Krämpfen und Veränderung von Leber und Nieren. Das Gift reichert sich in der Leber an und führt somit zu Leberproblemen.
Viele Weidetierhalter kennen das Problem, dass zum Beispiel Spaziergänger Weidetiere ohne Erlaubnis füttern. Diesen Personen ist oftmals nicht klar, dass Tiere durch dieses Verhalten auch erkranken können. Das Veterinäramt in Gießen geht davon aus, dass vermutlich auch im Fall der Rinder in guter Absicht gehandelt wurde, das Ergebnis war allerdings verheerend. Grundsätzlich ist der Verursacher in diesen Fällen regresspflichtig.

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Giftige Pflanzen für Ziegen

Link dazu:
https://www.ziegenzucht-bayern.de/giftpflanzen.html?file.../giftpflanzen

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