Samstag, 27. April 2019

Graeserfuehrerschein 2019 HUMER

Der Gräserführerschein 
für
mehr Milchgeld mit besseren Futterwiesen


Lernen Sie mit mir die produktivsten Futtergräser für Ihren Standort kennen. 


https://drive.google.com/file/d/1xdTRDNxjI5tbXwgLanT38c3l9sY2aGoz/view?usp=sharing
LINK zum GFS


Der Gräserführerschein 2019 - 
Eine Produktidee vom Futterwiesenexperten Johann HUMER

Ein Kontrapunkt zu den musealen Anschauungen des LFZ Gumpenstein unter Buchgraber und Pötsch.
Ihre Philosophie scheint einem Bergbauernmuseum zu gleichen.

Kontraproduktivtät durch Präverenz von Wildpflanzen statt produktiven Futterpflanzen scheint ihr museales Motto zu sein.










Der Gräserführerschein für 2019 ist derzeit die beste konzentrierte Informationsquelle zu den wichtigen Futtergräsern für produktive Futterwiesen in Österreich. Er ist gedacht für Grünlandbauern, die gut bewirtschafte und ertragreiche Tal und Bergwiesen als Erwerbsquelle anstreben. Gleichzeitig ist er ein Kontrapunkt zu den musealen Anschauungen des LFZ Gumpenstein am Grünlandinstitut unter der konservativen Führung von Buchgraber und Pötsch.







Statt Pioniergeist und Fortschrittlichkeit für die heutige Grünlandwirtschaft zu versprühen, herrscht in der Grünlandabteilung des LFZ Gumpenstein der Geist von Ertragsbremserei und Konservatismus, am ehesten vergleichbar mit der Philosophie eines Bergbauernmuseums: Haupt-Blickrichtung: rückwärts, Stillstand oder Rückgang in der Ertragsforschung und -entwicklung, liebäugeln mit landwirtschaftlich nutzlosen, unproduktiven Blumenwiesen, wichtiger am Grünland scheinen fast schon Vögel und Insekten als neue Grünland-Indikatoren zu sein.
Anstatt produktiven Futterwiesen wird spürbar mehr Engagement und Interesse Biodiversitätspielereien nachgegangen um mit möglichst beeindruckenden HOHEN Artenzahlen im österreichischen Futtergrünland zu beeindrucken. Mit Stolz werden gerne hohe Biodiveritätswerte hinaus posauniert und dem eigenen Ministerium und um bei der EU als braver Schüler dazustehen. Dass dabei die Qua









Pötsch: Einkommens- und Produktionfunktion als LETZTE in PPT-Folie, 2010, Das ist der Beweis wie in Gumpenstein das Grünland in der Grünlandabteilung unter Pötsch und Buchgraber als produktives Ziel letztrangig eingestuft wird und damit entgegen den Interessen der produzierenden Bauern vernachlässigt wird. Genau diese Reihefolge kommt in Lehre und Denken der Gumpensteiner Futterwiesenforschung zum Ausdruck. Ein Ausnahme ist die produktive Bio-Grünlandforschung dort unter STARZ.

Ein besonderes Lieblingsthema scheint das Kürzel HNVF (High Nature Value Farmland) bei Pötsch zu sein, wo zunehmend Vögel und Insekten den angeblichen Wert vom Grünland ausmachen . (Quelle: Extensivgrünland als wichtigste Ressource für den Agrarumweltindikator HNVF, Erich M. Pötsch, Bernhard Krautzer und Andreas Bartel).
Über die Bedeutung und Aussagekraft die klassischen Futterwertzahlen des Futters aus saftigen Futterwiesen für das heute am Markte nachgefragte hochleistende Vieh , die für produktive Grünlandbauern viel wichtiger wären, hört man immer weniger. ZB Futterwertzahlen nach Klapp:







Die noch wichtigere Bedeutung hoher 24-Stunden-Verdaulichkeitswerte für die Gesundheit heute hochleistendes Vieh hörte ich überhaupt noch nie was in Gumpenstein, ist aber längst als besonders wichtige Futterwertzahl
Aufgrund eigener Vorlesungsbesuche bei den Gumpensteinern Ausbildnern an der Uni und bei ihren Grünlandlehrveranstaltungen für den Wiesenfutterbau erfolgt eine immer einseitigere und sogar Fehl-Information in ihrer Lehre bei Jugend, Studenten und Bauern. Sattelfestes Wissen über die Wichtigkeit von standortsbesten Futtergräser für die Betriebe wird vernachlässigt oder gar nicht geboten. Es fehlt eine mangelnde Kooperation von Futterbaulehre, Boden, Bodenwirtschaft, Düngung und grünlandpraktischem Botanikwissen.
Stattdessen erfolgen von Buchgraber wiederholt Propagandreden über die eher auffällig ertragsschwachen Gumpensteiner Futterpflanzen-Sorten und für pauschale ÖAG-Fertigwiesenmischungen nach dem Gießkannenprinzip. Gerade dadurch wird viel Saatgut verschwendet, weil Pauschalmischungen nicht für jede Wiesen passen. Es herrscht blindwütiger Biodiversitätsfanatismus, statt Biodiverität wo sie hingehört. Sie liebäugeln und zeigen eine heimliche höhere Wertschätzung für unproduktiver Wildpflanzen (Beleg: Demonstration von LFZ Gumpensteinern für nasse Ennswiesen). Ihre extreme Vernachlässigung, geradezu Letztklassigkeit wichtiger Futterpflanzen bis heutigem Stand 2019 in der Pflanzenzucht widerspiegelt sich den letztklassigen AGES Sortenergebnissen von Gumpensteiner Sorten.
Prominente Gumpensteiner Sorten bei Futtergräsern und Kleearten (wie ZB beim Knaulgras TANDEM, Englischem Raygras GURU und GUMPENSTEINER ROTKLLE und BASTARDRAYGRAS sind schon jahrelang letzklassig und dazu wird noch von Buchgraber in seiner Missonarsart geprahlt.
Dort fehlt moderne Pflanzenzucht und der Zuchtpflanzenfortschritt und die Hochkultur bei den wichtigen Futtergräsern. Dadurch gibt es auch soviel Rückschritt, Verfall und Aufgabe von so vielen österreichischen Futterwiesen (ca 1 Million ha !!!). Statt bester standörtlicher Nutzung aller Futterwiesen in Österreich, wo vielen Berggebieten superideale Niederschläge aufweisen – ganz im Gegensatz zu vielen Weltregionen, werden diese super Naturresourcen bei uns vergeudet – durch die Gumpensteiner Museumsphilosophie und die fehlgeleiteten Förderungen.
Hierzulande erfolgt mit den ministeriell bezahlten Gumpersteinern Grünlandspezialisten und samt den zwar gut gemeinten, aber vielen fehlgeleiteten unproduktiven Fördergeldern im Grünland trotzdem ein ökonomischer Niedergang und Verfall von 1 Million Hektar Berg-Grünland. Landflucht ist die Folge. Wer sich dem entziehen will, orientiert sich an meinem Gräserführerschein.
Denn die sicherste Einkommensquelle ist der eigene Verdienst durch eigenes Können und nicht eine fern- und fördergeldgesteuerte Produktion. Die öffentlichen Geld- und Lockmittel mittel sind ja vielmehr zu einem extrem bäuerliches Ärgernis verkommen, wo mit administrativen Gängelei und Gschichten nahezu jährlich gekürzt wird oder durch administrative Fußangeln, dass dieses unsichere Geld sogar zurückzuzahlen ist – also nicht sicher stabil und vor allem nicht NACHHALTIG ist, die Bauern darauf angewiesen sind, wenigstens irgendwie zu überleben zu können.
NACHHALTIG , ist nun schon zum inflationären Begriff verkommen, mit dem sich nun sogar das Ministerium schmückt, obwohl es primär ein Begriff der Fortwirtschaft ist.
Wer kann heute schon wirklich sicher sagen, was wirklich NACHHALTIG ist, wenn in dieser Welt soviele sich ändernde Faktoren mitspielen. Ebenso ist die Natur nie so einfach nachhaltig sondern viel mehr in Bewegung, in Veränderung, in ständiger Sukkzession und nicht unter einem Glassturz oder Museum.

Ersten Junikäfer in Wien 2019 gesichtet

Ersten Junikäfer in Wien gesichtet am 27.April 2019

Bei einer Wanderung am 27 April 2019 zu den Wienerwaldwiesen habe ich 
im westlichen Wien bei den Steinhofgründen auf einer Straße bei der Reha 2019 bereits den ersten Junikäfer bzw Brachkäfer, einen Engerlingskäfer gesichtet und fotografisch dokumentiert. Demnach hat er jetzt durch die lange trockene Witterung weit früher als sonst seine Flugzeit, die normalerweise im Juni ist, wie sein Name sagt.
Er kroch auf der Straße ganz langsam und war ziemlich steif und langsam und versuchte auf der Hand sofort in die Spalte zwischen zwei Fingern hinein zu kriechen, offensichtlich war er auf dem Weg zur Eiablage.
Wie in deutschen Medien bereits zu lesen ist, drängen die sogenannten Maikäfer incl Junikäfer auch schon in die städtischen Räume in Deutschland vor, so wie jetzt in Wien .
Die Bewohner fühlen sich dabei auf ihren Balkonen gestört. insbesonders von den knackenden und raschelnde Geräuschem die die käfer beim Zusammenstoß mit den Dachrinnen verursachen, wird häufig berichtet.
Wenn die Junikäfer ihre Ablage normalerweise im Juni machen dann entwickeln sich im im selben Jahr noch keine schädlichen Engerlinge die die Grasnarbe von Wiesen oder Rasen zerstören. Im Anfangsstadium der noch kleinen Junikäfer Engerlinge fressen diese nur kleine organische Partikel oder Humus und sind dabei noch keine Grünland Schädlinge.
Wenn die Ablage aber so früh wie heuer 2019 die Eiablage der Junikäfer erfolgt werden ihre Engerlinge sicher noch größer und fressen damit möglicherweise auch bereits Graswurzeln ab, wodurch mit zunehmend wärmerer Witterung nach den Klimaprognosen noch in diesem Jahr die Grasnarbe absterben kann. Das Absterben der Grasnarbe erfolgt immer dann , wenn in so einem Jahr auch starke Trockenheit herrscht und sich die Graswurzeln mangels Regen nicht genug nachwachsen .
Natürlich macht ein Junikäfer, ein Engerling, eine Schwalbe noch keinen Sommer. Möglicherweise sind die Junikäfer in der Stadt aber auch neue Vorboten eines sich weiter heisseren Klimas. Steigende Temperaturen begünstigen ja die Zunahme vieler Insekten samt Schadinsekten.
Das sogenannte Insektensterben wie es nun in fast allen Medien verbreitet wird, steht im extremen Widerspruch zur Erfahrung einer massiven Ausbreitung von Schadinsekten auf landwirtschaftlichen Kulturen.
In Österreich ist seit 2000 vielmehr eine markante Zunahme der Engerlingsschäden von Maikäfer, Junikäfer oder Gartenlaubkäfer festzustellen. Meine Engerlingbeboachenungen hier als PPT Folie.
Buchgraber und Pötsch vom Agrarministerium finanzierten Forschungsinstitut LFZ Gumpenstein 
– und sogar als Universitätsdozenten lehrende an den BOKU – 
schreiben seit 1997 in ihren Fachartikeln für Agrarmedien , dass jährlich auf tausenden Hektar Grünland Engerlinge und andere Wildschäden die Futter- und Einkommensgrundlage in der Grünlandwirtschaft zerstören. Seit Jahren gibt es vom LFZ Gumpenstein nur Ankündigungen und Papier, aber keine konkrete Engerlings-Forschung wie diese:
„Zehntausende Hektar Grünlandflächen sind durch Trockenheit und Engerlinge geschädigt.“
In: BUCHGRABER PÖTSCH KRAUTZER: Wie können Trocken- und Engerlingsschäden am Grünland regeneriert werden? ÖAG-INFO 4/2004
„Rund 5000 ha Grünland werden jährlich durch Engerlinge, zirka 300.000 ha durch Feldmäuse, Wühlmäuse und Maulwürfe geschädigt und nicht selten völlig zerstört.“
In: PÖTSCH STRASSER BERGER: Tierische Schädlinge am Grünland, Der fortschrittliche Landwirt: 6/1997
BUCHGRABER, K.: Engerlinge schädigen unsere Wiesen. Fortschr. Landwirt 72 (9),
5-7, 1994.war kennen aber
Nach meinen Informationen haben sie mir unverständlicherweise bislang aber dazu bislang kein Forschungsprojekt erfolgreich eingereicht, was man angesichts der enormen Schäden als logisch und selbstverständlich vermuten sollte. Man muss sich fragen, warum hier von Agrarministerium und der BOKU bezahlte Wissenschaftler mit Lehrauftrag so rückständig sind, und in der seit Jahren jährlich zunehmenden – sogar als Landplage bezeichneten – Engerlingproblematik, sehr wohl kennen, aber forschungsmäßig verschlafen oder nicht tun wollen/dürfen/mögen? Dabei hat die LK OÖ sogar schon eine Art Engerlingsnotstand im Land aufgerufen.
Eigene Berechnungen zeigen, dass in Österreich den Grünlandbauern durch Schädlinge enorm viel Geld verlorengeht, je nach Ertragsintensität und Schädlingsausmaß un zwar JÄHRLICH:  5 Mill bis 750 Millionen € ! Siehe Beitrag: Aktion scharf gegen Engerlinge, HUMER 2019.
Also das sind fast die Hälfte aller österr. EU-Agrargelder. Eine Million Forschungsgeld sollte Österreich also bei dieser enormen umwegrentabilität durchaus wert sein!
Es ist auch mir unverständlich das öffentliche finanzierte Forschungsinsitutionen wie das LFZ und Universitäten dieses brennende Thema – noch dazu mit aktuellem Insektenbezug – nicht als brennaktuellen Forschungsgegenstand für Projektanträge wahrnehmen oder interessiert. Sind sind österr. Agrarwissenschaftler so betriebsblind, dass sie nicht wissen mit welchen Probleme so viele Grünlandbauern mitsamt der zunehmenden Trockenheit kämpfen müssen? Wer hindert sie wirklich gute Forschungsanträge für das jahrzehntelang zunehmende Engerlingsproblem zu schreiben?3
Auch die Landwirtschaftskammer und manche Landwirtschafts-Schule sind irgendwie naiv bei der Suche nach Lösungen, wenn Engerlinge den Bauern das Futter wegfressen. Statt mit Wissenschaftler und Universitäten zu kooperieren, um evidenzbasiserte Lösungen zu finden, trödeln sie mit meist ohne Forschungsdesign und fachwissenschaftlicher Versuchsauswertung und Berichtlegung samt fehlender Umsetzung als Praxisandbuch und praxistauglichem Nachschlagwerk mit diversen höchst fraglichen und suspekten Methoden und Mittelchen wie Bodenhilfsstoffen herum. Die Beratung wird sogar bereits an Maschinenringe abgetreten und auf traktorfahrende Bauern ausgelagert, die möglichst flott ihren Auftrag abarbeiten wollen um dazu zuverdienen und bald wieder zuhause am Hof die Arbeit zu verrichten. Das Land NÖ gibt jetzt 30.000 € für die Aussaat von Pilzgerste auf 30 ha im Ybbstal aus. Ob man von den LK-Versuchen mit öffentlichem Geld auch wissenschaftlich verwertbare und öffentlich nutzbare Informationsbericht bekommt ist offen. Mögliche Synergieffekte wären möglicherweise sehr groß, und kommen wegen Arbeitsüberlastung auf beiden Seiten nicht zustande. Konkrete Anstösse und Aufträge werden von den Chefs vermieden, um Mehrkosten sich zu ersparen. Nur wenn Feuer am Dach ist, wie bei Wolf und Kuh werden unter politischem Druck gehandelt. Wenn Engerlinge zehntausende Hektar Wiesen fressen, 120 Tausend Tonnen Kartoffel durch mangelnden Schutz der Pflanzee zum Abfall werden oder tausende Hektar jung gesäte Rüben vom Rüsselkäfer heuer niedergefressen werden, scheint das dem Agrarministerium, als auch Bildungseinrichtungen mit Universitätsprofessoren und Volkswirtschaftler egal zu sein, weil schon alle einen vollen Bauch haben und mit ihrem Wohlstand zufrieden sind.
Eigentlich weiss die Öffentlickheit gar nicht, welche Versuche in der Landwirtschaft und mit welcher Wissenschaftlichkeitstiefe sie erfolgen und wo die Ergebnisse landen, wer und wo sie veröffentlicht werden , sie überhaupt öffentlich werden und wie viele Bauern davon echt profitieren und die Ergebnisse nutzen. Warum gibt die Öffentlichkeit Geld aus, wenn das erworben Wissen nicht gesammelt und dafür auch öffentlich nutzbar gemacht wird. Landwirtschaft ist ja keine Geheimwissenschaft mit zu schützenden Betriebsgeheimnissen, die nicht nur wenigen, sondern allen Interessierten doch zu gute kommen sollten. Gereade im Zeitalter des Internets und wenn schon Millionen € auch schnellere Netze investiert werden sollen, wie die Minister HOFER & KÖSTINGER versprachen.
Oft erfährt ja nicht einmal die LK im nächsten Bundesland von den Erfahrungen und Ergebnissen von Versuchen, wie es in meiner LK Zeit war. Es erfolgt auch keine Abstimmung untereinander. Auch eine fachwissenschaftleiche Kooperation mit der BOKU gelang nicht einmal in meiner LK Zeit irgendwie gemeinsame Projekte und Kooperationen voranzutreiben, obwohl sich die Chefs dazu zwar dazu bekannten aber nichts unternahmen.
Ich selber habe dieses Thema der Engerlingsschäden an der Universität für Bodenkultur am Institut für Zoologie bei einem Vortrag ventiliert und wurde dabei gleich von  Assoc. Prof. Dr. Zaller dankenswerter Weise eingeladen im Dezember 2019 einen Vortrag über die Engerling Problematik in grünlandwirtschaftlicher Sicht zu halten.

J HUMER, Futterwiesenexperte 
am 27 März 2019 teils mit dem Handy auf die Webseite diktiert.
Hier werden alle Konsequenzen und bisherigen Fakten zur Problematik der sich ausweitenden Engerlingsschäden anlässlich des ersten Junikäferauftretens in Wien 2019 beschrieben.
Der dicke Bauch ist sicher voller mit Eiern, die bald zu kleinen Engerlingen werden.

VID 20190427 082037038 erster Junikäfer Wien Steinhof

Mittwoch, 24. April 2019

Aktion scharf gegen Engerlinge, HUMER 2019

Aktion scharf gegen Engerlinge






Aktion scharf gegen Engerlinge erst nach dem ersten Schnitt
Die viel zu warme Witterung und Dürrezeiten haben in den vergangenen Jahren die massenhafte Vermehrung vieler land- und forstwirtschaftlicher Schadinsekten begünstigt. Seit den 2000er Jahren nehmen wiesenschädigenden Engerlinge von Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfern rasant und in den letzten Jahren in Mitteleuropa sogar exposionsartig zu. Bei Trockenheit könnten heuer die großen End-Larvenstadien der Engerlinge noch größere Schäden in Futterwiesen verursachen. Ob im laufenden Jahr wieder große Schäden entstehen, hängt auch davon ab, ob es die Engerlinge vom Maikäfer oder Junikäfer sind. Aber auch davon, ob die Grasnarbe genug Regenerationskraft durch Niederschläge und Nährstoffe hat.
JOHANN HUMER, FUTTERWIESENEXPERTE

Braune Flächen ohne jedes Grün, in Mieming in Tirol und in Valzeina in der Schweiz musste man bereits erfahren, was es bedeutet, wenn Engerlinge die Futterwiesen ganzer Dörfer zerstören. Unsere wiesenschädigenden Engerlinge von Gartenlaubkäfer, Junikäfer und Maikäfer haben individuelle Entwicklungszyklen von einem Jahr, zwei und 3 bis 4 Jahren. Die Schadens- und Hauptfraßjahre treten immer bei den letzten und größeren Larvenstadien auf. Große Schäden sind heuer dann wahrscheinlich, wenn im Vorjahr bereits Maikäferengerlinge aufgetreten sind, eine Bekämpfung im Herbst unterblieben ist und die Gräser wiederum unter Wassermangel leiden und sich nicht regenerieren können. Verursachten Engerlinge des Junikäfers 2018 die Schäden, so hat er heuer sein Flugjahr samt Eiablage. Es schlüpfen bald darauf sehr kleine Larven, die im ersten Jahr noch keine Gräserwurzel fressen, sondern Humus und die Graswurzeln erst im Folgejahr auffressen.
Von der Eiablage aller ausschwärmenden Engerlingskäfer sind vor allem sonnenhängige Wiesen mit schütteren, lückigen Grünlandnarben, Vielschnittwiesen mit kurzer Schnitt- bzw. Weidehöhe (Schaf- und Kurzrasenweiden) und oft auch kurz gehaltene Rasen wie Sportplatzrasen betroffen. Durch die riesigen Massen an Engerlingen erfolgt die Eiablage inzwischen notgedrungen an allen möglichen Plätzen. Sogar auf aufgeheizten Dächern lassen sich die Käfer - wahrscheinlich Maikäfer oder Junikäfer - für die Eiablage fallen, wo sie in die Dachrinnen abrutschen und kübelweise aufzufangen sind, wurde mir von Mühlviertler Bauern in Rohrbach vom echt bergigen Ortsteil Berg oberhalb Rohrbach am 9.1.2019 berichtet. 

Auch in Gartenforen im Web wird ähnliches von den Käfern berichtet.
Drei Tage schepperten die Dachrinnen vom Aufschlag der scheinbar orientierungslosen Maikäfer oder Junikäfer.

Zum Beispiel:

Maikäfer flieg!


Wir haben heute unsere Kinder besucht. Am Abend fing es plötzlich an der Dachrinne an zu knacken, ich dachte erst, die kühlt ab. Aber das Knacken kam von unzähligen Maikäfern die gegen das Blech flogen. Seit meiner Kindheit habe ich so etwas nimmer gesehen!
Bei uns zu Hause, 30 km entfernt: NIX

Wurrlt es bei Euch auch?

Hier ein Erlebnisbericht von Millionen schwärmenden Maikäfern:

Bei uns war letztes Jahr so ein Jahr. Eines abends saßen wir auf unserer Terrasse und erlebten mit, wie ca eine halbe Stunde lang Maikäfer an Maikäfer an uns vorbeiflogen. Das müssen mehrere Millionen gewesen sein. Wohin wissen wir nicht. Einfach Talabwärts, Richtung Sonnenuntergang.


Die Eiablage erfolgt im Mai und Juni, abends beim Maikäfer.  Vormittags über Wiesen schwirrend beim Junikäfer nach anderer Berichtsquelle. Auf Flächen ohne Vegetation legen die Käfer keine Eier ab.
Was die Bekämpfung mit biologischen Präparaten betrifft, so sei auf den Fachbeitrag in dieser Zeitung, Ausgabe 12 vom 21. März 2019 verwiesen. Folgende Präparate stehen im Rahmen einer Notfallzulassung zur Anwendung zur Verfügung (Anwendungszeiten und Zulassungsinhaber siehe Pflanzenschutzmittelregister im Internet):

       Melocont-Pilzgerste gegen Maikäfer-Engerlinge und
       GranMet P-Pilzgranulat gegen Junikäfer-Engerlinge.
       Ab dieser Saison das auch für Bio zugelassene Pilzsporenmittel Artis Pro erhältlich, das mittels Feldspritze unterstützend zu anderen Maßnahmen ausgebracht werden kann. Sowohl die zuverlässliche Effizienz als auch die landtechnische Ausbringung mit schwerem Gerät auf Hängen werfen dabei offene Fragen auf.

Neuansaat nur bei weniger als 50 Engerlingen/m2
Mit Maßnahmen wie Neueinsaat oder Nachsaat sollte zugewartet werden bis die meisten Engerlinge in die obere Bodenschicht gewandert sind. Je nach Lage und Erwärmung der Böden kann dies bereits ab Anfang bis Mitte März der Fall sein oder auch erst ab Ende Mai. Mit einer Spatenprobe lässt sich der Befallsdruck schätzen. Werden pro Quadratmeter mehr als 50 Engerlinge gefunden, so ist auch eine Neuansaat von Ausfällen bedroht. In diesem Fall gilt es, zuerst die Engerlinge mit mechanischen Maßnahmen bis auf die Schadschwelle zu dezimieren und mit der Ansaat zuzuwarten. Wenn der Wiesenbestand ohnedies zerstört und unerntbar ist, können die Maßnahmen auch früher gesetzt werden.
Als wirksamste mechanische Maßnahmen haben sich Arbeitsgänge mit Kreiselegge oder Kreiselgrubber bewährt. Weiters in Frage kommen auch Zinkenrotor, Rotoregge und Fräse. Es sollten zwei Arbeitsgänge erfolgen und zwar zunächst auf vier bis fünf Zentimeter Bodentiefe und im Abstand von einigen Tagen auf zehn Zentimeter Tiefe und möglichst bei starkem Sonnenschein, weil das UV-Licht mithilft, sie unschädlich zu machen. Die mechanische Bearbeitung wirkt gleichzeitig auch gegen unerwünschte Unkräuter, die kein hochwertiges Futter liefern. Werden größere Flächen ohne Vegetation in der Fraßzeit offengehalten, verhungern die Engerlinge mangels Pflanzenwurzeln. Durch Kannibalisierung dezimieren sie sich selbst; die großen fressen die kleineren. Die Neuansaat von Dauerwiesen sollte nur nach erfolgreicher Dezimierung der Engerlinge erfolgen.
Aufgrund zunehmender Dürrezeiten durch den Klimawandel sind bei der Wahl des Saatgutes verstärkt trockenheitsverträgliche Gräser einzuplanen. Dazu zählen insbesonders Knaulgras, Rotschwingel, Glatthafer, Weichblättriger Rohrschwingel und Kleearten wie z. B. Hornklee und Mattenklee (ausdauernder Rotklee). Hinweise zur Zusammensetzung geeigneter Gräsermischungen für Nachsaat und Neueinsaat geben wir in einer der nächsten Ausgaben der BauernZeitung. Um den Engerlingsbefall nicht durch Nährstoffmangel bedingte schwache Futterbestände zu begünstigen, sollte auch die Nährstoffversorgung mittels Bodenproben bedarfsgerecht abgestimmt werden. Die zentrale Schlüsselrolle spielt in jeder Hinsicht der Aufbau dichter Futterbestände mit Zuchtsorten. Nicht auf Wildpflanzen, sondern auf Zuchtpflanzen wie Zuchtvieh und Pflanzenschutz basiert der Erfolg einer florierenden Landwirtschaft, zeigt die Geschichte.


Nachsatz - Aufforderung an die praktischen Wissenschaften selbst tätig zu werden
Die dargestellte Explosion von Engerlingen und land- und forstwirtschaftlichen Schadinsekten ( Borkenkäfer, Maiswurzelbohrer, Getreidehähnchen, Kartoffelkäfer, Schnellkäfer (Drahtwurm), Laufkäfer, Rüsselkäfer, Wespen, Heuschrecken, Asiatischer Marienkäfer, Prozessionsspinner, Gefährdung des Weinbaues durch Zikaden mit Phytoplasmen-Übertragung (es gibt ein sogar ein AGES Sprachverbot darüber) - inklusive Wühlmausschäden, zunehmender riesiger Maulwurfshaufen und Wühlschäden durch Schwarzwild in Wiesen), stellt im krassen Gegensatz zum medial viel zitierten Insektensterben. Da sich bereits drei Käferarten mit riesigen Engerlingsschäden im Grünland ausbreiten, wäre die Wissenschaft längst aufgefordert, selbst die Ursachen der explosionsartigen Ausbreitung erforschen. Ebenso ergänzend effiziente Methoden zur Schädlingseindämmung zu entwickeln.

Seit Jahren gibt es nur Ankündigungen und Papier, aber keine konkrete Engerlings-Forschung durch das LFZ Gumpenstein:

Zehntausende Hektar Grünlandflächen sind durch Trockenheit und Engerlinge geschädigt.“
In: BUCHGRABER PÖTSCH KRAUTZER: Wie können Trocken- und Engerlingsschäden am Grünland regeneriert werden? ÖAG-INFO 4/2004

„Rund 5000 ha Grünland werden jährlich durch Engerlinge, zirka 300.000 ha durch Feldmäuse, Wühlmäuse und Maulwürfe geschädigt und nicht selten völlig zerstört.“
In: PÖTSCH STRASSER BERGER: Tierische Schädlinge am Grünland, Der fortschrittliche Landwirt: 6/1997

BUCHGRABER vom LFZ Gumpenstein sagte mir heuer bei der Klimatagung am 26.3.2019, dass es auch in der Steinmark wieder größere Englingsschäden gibt.
Dass seine Grünlandabteilung eine aktive Forschung zur Eindämmung der Engerlingsplage macht, sagte er nicht. NUR, dass er selber von der Pilzgerste nichts hält, ohne Referenzen handfeste Fakten oder Beweise von der LFZ zu nennen.


Dienstag, 23. April 2019

Raschwüchsiges Zwischenfrucht-Feldfutter bei Dürre und Futternot

2019 Raschwüchsiges Zwischenfrucht-Feldfutter 
bei Dürre und Futternot


Autor: Dipl.-Ing. Johann HUMER
Mehrere Anfragen zeigen den Informationsbedarf bei der Produktion von raschwüchsigem Zwischenfrucht-Feldfutter. Zunehmend treten im Sommer in exponierten Lagen- und sogar jetzt schon im Frühjahr 2019, verstärkt  durch den Klimawandel, lokale Dürren mit Futterknappheit auf. Schnellwüchsiges Sommerfeldfutter schafft Abhilfe. Raschwüchsige Zwischenfrüchte mit Kreuzblütlern und Feldfuttergräsern liefern nach frühräumenden Getreidearten hohe Erträge bei Futterzwischenfrüchte und verbessern zusätzlich Bodeneigenschaften und binden klimarelevantes CO2.

Eine frühe Saat bringt frühere und höhere Futtererträge

Entscheidend für Sommerzwischenfrüchte ist, dass sie so früh als möglich gesät werden. Jeder früherer Anbautag ist mit freiem Auge am früheren und höheren Ertrag ersichtlich. Bei sehr früher Saat kommen zusätzlich positive Wirkungen vor allem bei Kleearten z. B.  als Bienenweide und bei der Stickstoffbindung zu tragen. Futterleguminosen sind absolut ungeeignet für Spätsaaten, da dann keine wirtschaftlichen Erträge erzielt werden. Eine Ausnahme bildet der Inkarnatklee. Er ist auch im besonders ertragsfähigem „Landsberger Gemenge“ als Gemengepartner mit Winterwicke und Italienischem Raygras enthalten. Insbesondere einjährige Ackerfuttergräser und einjährige Kleearten wie Alexandrinerklee und Perserklee eignen sich für einen ertragsfähigen Sommerfutterbau, zur Deckung des Eiweiss-Futterbedarfs bei einjähriger Nutzung.

Wirtschaftsdünger für Zwischenfrüchte verlustarm nutzen und einarbeiten

Alle Kreuzblütler und Raygräser verwerten die Wirtschaftsdünger mit hoher Effizienz. Entscheidend ist, dass sie nach der Ausbringung und vor dem Anbau so schnell als möglich  eingearbeitet werden. Der wertvolle Ammonium-Stickstoff, der bei hohen Temperaturen besonders verlustanfällig ist, wird so vor der Ammoniak-Ausgasung geschützt und nachfolgend genutzt. Die höchste Ertragswirkung wird erzielt, wenn den Zwischenfrüchten zusätzlich zum Wirtschaftsdünger 1/3 bis ½ des N-Bedarfes als rasch wirksamer Mineraldünger-Stickstoff gedüngt werden. Die gesamte N-Düngemenge muss aber CC-konform bleiben und darf den Höchstwert einer sachgerechten Stickstoffdüngungsmenge nicht übersteigen.

Die Saat des Sommerzwischenfruchtfutters muss unmittelbar nach der Getreideernte erfolgen, da nur dann die Restbodenfeuchte und die optimale Keimtemperatur für den raschen Aufgang des ausgebrachten Saatgutes genutzt werden kann. Bei starkem Unkrautaufkommen ist ein  Reinigungsschnitt vorteilhaft, er darf aber nicht zu spät erfolgen.

SOMMERFUTTERRAPS und PERKO ergeben das früheste Zwischenfruchtfutter

Schnellwüchsiges Sommerfutter vom Acker wird mit SOMMERFUTTERRAPS und dem Chinakohl-Rübsen-Bastard PERKO PVH erzielt.  



Beide Pflanzenarten liefern in der Sommerzeit das früheste und die höchstmöglichen Futtererträge. Sie sind sogar auch gut spätsaat-verträglich. Sie werden sowohl im frischen Zustand als auch siliert gern gefressen. Das Silieren ist zwar möglich aber kommt zu hoher Silosickerwasserbildung und stärkerem Silogeruch. Für eine ertragreiche Futterernte brauchen alle Kreuzblütler eine Stickstoffdüngung von 50 bis 70 kg N/ha, beste Böden verwerten auch 100 kg N gut.

Eine weitere Möglichkeit für die Produktion von Zwischenfruchtfutter besteht mit Gräsern in Mischungen mit Futterleguminosen; die Saatgutkosten für die Kleearten sind aber deutlich höher. Sie liefern bei raschem Wuchs ein qualitativ hochwertiges und gut verdauliches Futter. Steht Zwischenfruchtfutter infolge Dürre ohne Zuwachs, können auch Rostkrankheiten und Schädlingsfraß auftreten. Futterleguminosen und Feldfuttergräser sind im Jugendstadium deutlich langsamer im Wuchs und bei kurzer Vegetationszeit ertragsschwächer als der raschwüchsige Sommerfutterraps. Um hohe Erträge zu erreichen, müssen Zwischenfrüchte unmittelbar nach der Getreideernte gesät werden. Mischungen weisen eine etwas höhere  Aufgangs- und Ertragssicherheit auf, vor allem wenn ungünstige Anbau- und Wachstums-bedingungen herrschen. Ein gelungener Zwischenfrucht-Erbsen und Wickenbestand verbessert spürbar die Bodengare und Bodenstruktur und liefert der Folgekultur etwa 30 kg N/ha nach und ergibt damit einen Beitrag zur umweltfreundlichen Stickstoffdüngung.





Wiesenschweidel oder Festulolium,

eine Kreuzung von Raygras und Wiesenschwingel, bewährt sich in Deutschland und könnte als klimaresilientes Gras noch größere Bedeutung erlangen. Gelegentlich findet man auch Naturvorkommen dieser Kreuzung. ZB im niederösterreichischen Alpenvorland bei Steinakirchen. Die frühe Nutzungsreife prädestiniert diesen Bastard als Sommerzwischenfrucht-Feldfutter. Für warme, gutwüchsige Standorte empfehle ich neuere Futterarten wie Wiesenschweidel zuerst in einer kleinen Versuchsfläche in einer Mischung aus Italienischem Raygras, Einjährigem Raygras und Wiesenschweidel laut Tabelle zu testen.

Trockentoleranz von Luzerne und Rotklee nutzen


Bei trockenheitsgefährdetem Grünland soll überlegt werden, auch die Luzerne auf geeigneten Böden als Feldfutter zu nutzen. Werden die Mindestansprüche der Luzerne (pH>6, Knöllchenbesatz, keine Staunässe) erfüllt, liefert sie auch bei längerer Trockenheit erstaunlich hohe Futtererträge – wegen ihres sehr tief gehenden Wurzelsystems. Auf kühleren, feuchteren und lehmigen Böden ist der Rotklee (und Schwedenklee) mit seiner  langen Pfahlwurzel bei Trockenheit die Alternative zu den seicht wurzelnden Gräsern; er ist auch im Ertrag überlegen. Generell zeigt sich, dass der tiefere Wurzelgang mittels Pfahlwurzel für alle trockenheitsverträglicheren / klimaresilienten Futterpflanzen der Grund besserer Trockenheitsverträglichkeit ist.

 

Schwierige Zwischenfrüchte


MARKSTAMMKOHL und ÖLRETTICH sind ebenfalls tiefwurzelnde und damit raschwüchsige fütterbare Kreuzblütler. Wegen ihrer schwierigeren Produktion, der schlechteren Futterqualität, der schwierigen Erntbarkeit und der unerwünschten Überwinterung sind diese Fruchtarten weniger beliebt. GRÄSER als Zwischenfrucht und Ölrettich können in milden Wintern unerwünscht überwintern. Sie überwintern dann nicht, wenn sie hohe Erträge im Herbst erreichen und sich dadurch erschöpfen. Die hohe Leistungsfähigkeit von Einjährigem, Italienischem- und Bastardgras erschöpft die Vitalität (Lebensdauer) rasch, sie frieren in raueren Lagen meist über den Winter ab.

Wassersparende Bestellung und Fruchtfolge


Für einen hohen Feldaufgang der Stoppelsaat ist erforderlich, die Restbodenfeuchte nach der Getreideernte durch die unmittelbare Bodenbearbeitung und Saat zu nutzen. Beim Futterbau darf kein Tag für die Vegetationszeit der Zweitfrucht verloren gehen. Das Stroh muss rasch  abgeführt werden; die Bodenbearbeitung, die Rückverdichtung und Saat muss sobald als möglich erfolgen, damit das Bodenwasser für den produktiven Wuchs genutzt wird. Zur Vermeidung von Fruchtfolgekrankheiten (= Bodenhygiene), dürfen keine Fruchtarten als Zwischenfrucht verwendet werden, die zuvor als Hauptfrucht geerntet wurden oder die Fruchtfolge belasten.

Positive Nebenwirkung der Fruchtfolge mit Zwischenfrüchten


Optimale Ackerzwischenfruchtarten als Fruchtfolgeglied verbessern im hohen Maß die  phytosanitäre Wirkung einer Fruchtfolge. Sie dämmen den Krankheitsdruck ein, der im Boden durch die Vorfrucht bezüglich mikrobieller Bodenschädlinge aufgebaut wurde. Eine Bodenbearbeitung mit Umbruch unterbricht die grüne Brücke und vermindert den Infektionsgrad bei speziellen Pflanzenkrankheiten der Folgehauptfrucht. Auch die  Wurzelausscheidungen der Zwischenfrüchte bewirken einen bedeutenden bodenhygienischen Fruchtfolgeeffekt.

Einen aktuellen Sorten-Überblick bietet die Beschreibenden Sortenlisten des Bundessortenamtes mit samt von Zwischenfrüchten unter:
in Österreich unter




Reinsaaten

Saatmenge
je ha

bevorzugte
Eignung

Nutzung im Folgejahr möglich
erhältlich als

Perko PVH
15
Grünfutter
NEIN
Handelsfertig
Sommerraps
15
Grünfutter
NEIN
Handelsfertig
Italienisches Raygras
30
Silage, Grünfutter
JA
Handelsfertig
Einjähriges Raygras, zB Lirasand
40
Silage, Grünfutter
JA
Handelsfertig
Gemenge




Einsömmerige Kleegrasmischung EZ
25
Silage, Grünfutter
NEIN
Handelsfertig
Landsberger Gemenge, handelsfetig
50-80
Silage, Grünfutter
JA
Handelsfertig
Landsberger Gemenge
Ital.Raygras + Inkarnatklee + Winterwicke
für höchste Futtererträge, Spitzenqualität
20+20+20
Silage, Grünfutter

JA
sehr teuer, aber viel u. bestes Futter, ideale Vorfrucht, Frühjahrsfutter
Alexandrinerklee + Einj. Raygras
20+15
Silage, Grünfutter
NEIN
Einzel-komponenten mit Eigenmischung
Perserklee + Einj. Raygras
20+15
Silage, Grünfutter
NEIN
Grünhafer + Futtererbsen
60+100
Silage
NEIN
Grünhafer + Sommerwicke
70+80
Silage
NEIN
Engl. Raygras + Inkarnatklee
20+10
Silage, Grünfutter
JA
Einj.Raygras + Erbsen + Sommerwicken
20+60+80
Silage, Grünfutter
NEIN
Sonnenblume + Hafer + Erbse + Mais
30+70+60+10
Silage
NEIN
Ital.+Einjähriges Raygras+Wiesenschweidel
mit höherer Umweltanpassungsfähigkeit
15+15+10
Silage, Grünfutter
JA
eigene Mischung notwendig