Mittwoch, 20. Juni 2018

Grünlandberatung verdoppelt die Wiesenerträge
Beratungsbeispiele in Tirol
Dieser Landwirt mit ebenen Talflächen in TIROL erkannte, dass er seine Wiesen verbessern musste, das sie sein Futterkapital sind. Das geschulte Auge des Experten erkennt sofort, dass hier die ertragreichen und guten Futtergräser fehlen. Nur wenige Büschel an Knaulgras und Goldhafer waren von den besten Gräsern noch vorhanden. Mit Hahnenfuß, Ampfer, Löwenzahn und Gemeine Rispe kommt man eben wirtschaftlich nicht weiter.


Häufig fehlen in alten Dauerwiesen die leistungsfähigen und milchtreibenden Futtergräser. Ausbreitung von Unkräutern, Auswinterung und Schäden an der Grasnarbe halbieren die Futtererträge. Mit welchem Konzept Sie Ihre Futterwiesen wieder auf Ertrag bringen, erfahren Sie nachfolgend vom Futterwiesenexperten Hans HUMER.

Feldfutterbau auch überlegen
Vor Grünlandregenationen, ist zu überlegen, ob der Feldfutterbau vorteilhafter ist. Es verwundert, dass in den fruchtbaren, ebenen, warmen Tallagen Tirols der doppelt so ertragreiche Feldfutterbau – auch zur Heugewinnung - so wenig genutzt wird. In Tirol wird Heu sogar importiert. Dabei könnte großflächig anstatt der giftgelben Hahnenfuß-Landschaft, gutes Heu produziert werden. Wissensverlust und Abkehr von der Unkrautbekämpfung blockieren die Wertschöpfung aus eigenen Futter-Ressourcen. Im Feldfutterbau mit Klee-/Grasmischungen oder Mais können 15 bis 20 t TM/ha erreicht werden. Das sind doppelt so hohe Futtererträge als im Grünland. Der ertragreiche Feldfutterbau profitiert auch von den Nährstoffen durch tiefere Bodendurchwurzelung und klimatischen Temperaturanstieg.

Wiesenregeneration verdoppelt die Erträge


Grafik links: Bei einer Wiesenneuanlage könnte die Ertragsverbesserung etwa so aussehen, wenn nicht so sogar besser. Allerdings ist bei Naturprozessen auch wieder ein Abschwung, ähmlich von Sinuskurven zu erwarten , wenn sich die Wiese wieder erschöpft und kein Samennachschub durch Einsaat erfolgt.
















Wo eine Grünlandverbesserung ansteht, muss zwischen Neuanlage oder umbruchloser Erneuerung durch Einsaat entschieden werden. Eine Neuanlage bringt in den ersten 3 bis 5 Jahren die höchsten und sichersten Erträge von 10 bis 14 t TM/ha. Die Futtererträge verdoppeln sich im Vergleich zu verunkrauteten, ertragsmüden Wiesen. Bei Neuanlagen soll 1 bis 2 Jahre lang eine Ackernutzung mit Feldfutter samt Deckfrüchten erfolgen. Umbruch und Egge vernichten Unkraut und Bodenschädlinge. Der Umbruch mobilisiert in die Tiefe verlagerte Nährstoffe und verbessert den Fruchtfolgeeffekt und die Ertragswirkung. Um eine ertragsschwache, unkrautreiche Wiesennarbe zu erneuern ist eine intensive Bodenbearbeitung mit Pflug und ein mehrmaliges Eggen notwendig. Dabei bleibt der Boden 1 bis 2 Monate offen. Viele der ausdauernden Wurzelunkräuter werden mit der Egge ausgekämmt und trocknen aus. Gleichzeitig werden viele Samenunkräuter zum Keimen angeregt und sind damit gut mechanisch bekämpfbar. Nachfolgend auflaufender Ampfer ist mit kleeschonenden Mitteln im Herbst eindämmbar. In Westösterreich ist diese Art der Grünlandverbesserung mangels Lehre und Praxis offensichtlich Neuland. Es verwundert, dass bei den massenhaft, vollgelb hahnenfußgeschwängerten Wiesen nichts gegen dieses ertragsmindernde Unkraut unternommen wird. In Tirol sind die Futterflächen ohnedies extrem knapp. Der Futterausfall von einem halben Jahr ist bei Wiesenneuanlagen unvermeidbar. Im Folgejahr wird diese Einbuße bereits mit höheren Erträgen und Qualitäten kompensiert.
Die Ansaat erfolgt mit einer je nach Lage passenden Saatgutmischung. Der Handel bietet dazu 12 Typen von Dauerwiesenmischungen an, aus denen die Richtige zu wählen ist! Beratung hilft dabei Fehlentscheidungen zu vermeiden. Zwischen Mitte August bis Mitte September soll gesät werden. Meist muss ein Reinigungsschnitt gegen die rasch aufwachsenden Unkräuter folgen. Das Folgejahr bringt bereits Spitzenerträge von 10 bis 15 t TM/ha. Mit Beratung durch Zumischung von den bestwüchsigen lokalen Gräsern kann der Ertrag lokal noch weiter erhöht werden.


Q. Überblück zu allen ÖAG-Dauerwiesenmischungen in Österreich (RWA)


Einsaaten / Umbruchlose Grünlanderneuerung
Seit 1980 wird mit direkten Einsaaten versucht, die Grasnarbe durch umbruchlose Grünlanderneuerung zu verbessern oder zu regenerieren. Die Erfolge sind bis heute schwankend und weit weniger zuverlässig als bei Wiesenneuanlagen. Nicht alle eingesäten Arten von Nachsaatmischungen wachsen an und führen zu besserem Futter. Die erfolgreichen Ertragserhöhungen sind mit freiem Auge gut erkennbar. Sichere Erfolgsbeweise liefern die stark wuchsfreudigen, neu gesäten Gräser und Kleearten im Vergleich zum meist grasarmen Altbestand.
Ursache von Misserfolgen bei Einsaaten sind Lichtmangel, Wasserstress, bereits besetzter Wurzelraum und Fruchtfolgekrankheiten, sowie tierische Schädlinge im Boden. Diese Gründe und die Konkurrenz der Altnarbe können den Einsaaterfolg beeinträchtigen. Nach eigenen Beobachtungen können mehrmalige Einsaaten in drei Jahren, Ertrag und Pflanzenbestand bereits visuell stark verbessern. Das Risiko einer misslungenen Einsaat durch nachfolgende Trockenheit wird durch Splitting der Saatzeiten vermindert. Viele neue, vorher nicht anwesende Arten wie Knaulgras, Raygras oder Rotklee beweisen den Regenerationserfolg. Nur Folgesaaten sichern das hohe Ertragsniveau.

Einsaat braucht beste Genetik
Durch die richtige Auswahl der örtlich bestwüchsigen Gräser und Kleearten, hat jeder Grünlandwirt den Schlüssel zum Erfolg selbst in der Hand. Ertragsentscheidend ist – wie beim Vieh - die beste Genetik seiner Futterpflanzen auszuwählen. Lernen Sie mit Futterwiesenexperten Ihre vor Ort am besten gedeihenden, natürlich vorkommenden Futterpflanzen kennen! Damit lässt sich eine ökologisch, bestens adaptierte Artenauswahl für höchste Erträge und Futterqualitäten erreichen.
Die ÖAG Standard-Einsaatmischungen (NA, NATRO, NAWEI, NI, NIK, KWEI, mit und ohne Klee) geben eine grobe Orientierung zur Arten- und Sortenauswahl. Arten, die bei diesen Fertigmischungen nicht aufkommen, sind bei Folgesaaten einsparbar. Die Königsdisziplin bei Einsaaten ist die Kenntnis und Auswahl zur Beimischung der örtlich frohwüchsigsten Grasarten. Die beste Genetik für jeden Standort kommt so zum Durchbruch. Auch Einsaatzeiten und Einsaat-Rhythmus sind ertragsentscheidend. Der Futterwiesenexperte HUMER bietet genau dafür abgestimmte Konzepte bis zur Einsaattechnik in Grünlandberatungen an.
Der Artenmix für höchste Futtererträge
Um die höchste Ertragsleistung auszuschöpfen, bedarf es der örtlich bestwüchsigen Futterpflanzen. In der Fachberatung lernen Sie sie aufzuspüren und kennen. Jede Futterpflanze hat ihre eigenen ökologischen Ansprüche, um ihre beste Leistung zu erbringen. Jede Wiese bedarf einer eigenen Biodiversität an Futterpflanzen. Das Auswahlprinzip beim Artenmix produktiver Futterpflanzen richtet sich nach Lage, Nutzung und der lokalen Frohwüchsigkeit der Arten. Das kann nur mit örtlich kalibrierten Individualmischungen erfolgen. Erst diese ökologische Auswahl bester Futtergräser liefert natürliche Spitzenerträge. Bei späteren Folgesaaten erfolgt eine weitere Feinjustierung der Arten zur Lenkung eines optimalen Pflanzenbestandes.
Die standörtlich geeignetsten Gräser und Kleearten zu Erkennen ist der Schlüssel für hohe Erträge und Rentabilität. Die Auswahl der ökologisch produktivsten Pflanzenarten setzt auch die gedüngten Nährstoffe bestmöglich in Ertrag um. Damit wird auch den aktuellen Vorstellungen nach effizientem Nährstoff-Einsatz (NUE, nutrient use efficiency) entsprochen.

Wichtige Pflanzenarten in Wiesen
Beste Gräser und Kleearten für produktive Böden und Lagen sind oft: Knaulgras, Englisches Raygras, Glatthafer, Goldhafer, Timothe, Rotklee und Weißklee. In extensiveren, feuchten oder trockenen Lagen oder bei Weidenutzung haben andere Arten eine eminent lokale Bedeutung. Diese sind: Hornklee, Wiesenrispe, Schwingelarten, Wiesenfuchsschwanz und Straussgräser. Für besondere Lagen wie Hochlagen oder spezielle Futteransprüche je nach Tierart sind auch weitere Arten wertvoll.
Jeder Rinderzüchter weiß, dass die Leistung im Stall nur mit bester Genetik möglich ist. Gleiches gilt auch für das Wiesenfutter. Auch kleinere Betriebe haben die Chance, die beste Genetik durch Einsatz von Zuchtsorten und Saatgutwahl zu nutzen. Wildpflanzen wachsen dagegen im vernachlässigten Grünland mit geringer Produktivität und mit geringen wirtschaftlichen Zukunftsaussichten. In Österreich gibt es durch den Niederschlagsreichtum enorme Chancen, ein ertragreicheres und höherwertiges Wiesenfutter zu produzieren.

 GFS
Mein durchblätterbare PPT Gräserführerschein bietet dazu eine grobe Entscheidungshilfe zur Auswahl der Futtergräser. Dennoch der vorliegende Pflanzenbestand ist der Schlüssel, welche Arten am besten gedeihen vor Ort !!
HUMER Gräserführerschein für bessere Futterwiesen 2015 178F from Senior Futterwiesenexperte HUMER in Österreich/AUSTRIA



Hohe Ertragsverluste erkennen und abwenden
Grund dieses Beitrages ist das großflächige Verschwinden wichtiger Wiesenfuttergräser im Tiroler Inntal anlässlich meiner Beobachtungen bei Grünlandberatungen. Ursache für die enorme Verdrängung ertragswichtiger Gräser ist die flächenhafte Ausbreitung giftiger Hahnenfußarten. Die mit ÖPUL gezielt, geförderte Vernachlässigung der Unkrautbekämpfung und sachgerechten Düngung führte zur Unkrautausbreitung, Qualitäts- und Ertragsverlust samt Verteuerung der Futterkosten. Ruinöse Ertragsrückgänge fördern Betriebsauflassungen. Die vernachlässigte Grünlandbewirtschaftung führt bereits zu Ertragsverlusten bis zu geschätzten 5 t TM/ha. Ohne Hahnenfuß, Ampfer, Löwenzahn und Gemeine Rispe würden die Erträge mit dichten Gräserbeständen doppelt so hoch sein. Das entspricht einem Heuwert von etwa 1000 €/ha. ÖPUL entschädigt Ertragsverluste für Verzicht von Pflanzenschutz und von Stickstoffdünger im Grünland mit nur 60€/ha plus 45€/ha für UBB. Auf einem ÖPUL-Hektar geht damit knapp 1000 € verloren, beim mittleren ÖPUL-Betrieb jährlich um 10.000 €. Unter dem Druck dieser Überökologisierung laufen im österreichischen Bergland und in Grenzgebieten sogar eine Million Hektar Grünland in Gefahr, aufgegeben zu werden und zu verwildern. Damit verliert Österreich jährlich einen Produktionswert von zirka 1 Milliarde € bei Wiesenfutter.



Hohe Futterveruste durch Hahnenfuß im Tiroler Inntal

Schade um das gute Futter, das hier im Tiroler Inntal wachsen könnte. Dabei könnte anstatt der giftgelben Hahnenfuß-Landschaft, gutes Heu  in Tirol produziert werden. Wissensverlust und Abkehr von der Unkrautbekämpfung blockieren die Wertschöpfung aus eigenen Futter-Ressourcen. Tausende Hektar bester Futter gehen  hier verloren und werden durch Heuimporte von Deutschland kompensiert.







Positives Einsaatbeispiel in Tirol

2018_0512 
Tirol: Wiese mit Einsaat in Oberndorf, Einsaatwirkung bei Knaulgras (dunkelgrüne wüchsige Schöpfe) sind gelb markiert 

Hier ist eine erste deutliche Einsaatwirkung durch mehrmalige Einsaat bereits zu sehen. Der Landwirt in Sankt Johann in .Tirol kämpft ebenso mit viel Unkraut wie Hahnenfuss. Die ersten starken, buschigen Knaulgrashorste zeigen, dass sich dieses wichtige Futtergras langsam durchsetzt und immer mehr aufkommt





Vermeidbare Heu- und Sojaimporte
Mit produktivitätsorientierter Grünlandberatung können Bauern das durch Unkraut verlorene Grünland wieder zurückgewinnen und wirtschaftlich nutzen. Anstatt eigenes hochwertiges Futter zu produzieren, zwingt ÖPUL die Bauern - als Ventil um gute Tierleistungen zu erzielen - zum Futterzukauf. Mangels genug eigenen Raufutters werden jährlich große Mengen Heu aus Deutschland nach Tirol gekarrt. Das, durch ÖPUL vermehrt fehlende Rohprotein für hochleistende Tiere, muss nun mit Import-Soja aus Übersee ausgeglichen werden. Der ÖPUL-induzierte Sojaimport forciert in den Tropen viel größere Umweltschäden durch Pestizide, Regenwaldabholzung und Klimawandel.
Dabei kann die heimische Eiweißversorgung leicht verdoppelt werden, wenn durch Beratung Kleearten und Dünger wieder eingesetzt werden. Mit dem Stickstoffdüngeverbot bei ÖPUL-Wiesen, wird die eigene, viel unabhängigere, heimische Eiweißversorgung verhindert. Die Tierhalter werden - wegen des Eiweißdefizites in Europa - zum Kauf von teureren und meist minderwertigen Donau-Soja überredet. Die grobe Vernachlässigung einer hochwertigen heimischen Wiesenfutterqualität führt zu Futterimporten von Heu und Soja, dadurch fällt mehr klimaschädliches CO2 und unnötiger Verkehr an.

Fehlende Milch und Rinder durch ÖPUL
Durch die ÖPUL-bedingte Extensivierung der Wiesen mit der Verminderung der Futtererträge fehlt in Kärnten den Molkereien bereits die Milch. Nun wird CO2-belastend Milch von Tirol über die Berge nach Kärnten gekarrt. ÖPUL schadet auch den Rinderzuchtverbänden als Betreiber neu errichteter Viehversteigerungshallen in der Steiermark und Niederösterreich. Auf extensivierten ÖPUL-Wiesen wächst immer weniger und immer schlechteres Futter, wodurch immer weniger Vieh produziert und verdient wird. Dabei gibt es eine stark steigende Nachfrage von hochpreisigem Vieh und Fleisch vom Balkan, von der Türkei bis Aserbaidschan.
Der Düngeverzicht verursacht auch eine dramatische Zunahme von Giftpflanzenarten wie Herbstzeitlose und mehreren Kreuzkrautarten. Giftpflanzen im Wiesenfutter sind stark leistungsmindernd, verursachen hohe Verluste und führen bis zum Tod von Vieh. Grünland wird durch den Niederschlagsreichtum mit 1000 bis 2000 mm in den Bergen Österreichs , weltweit einmalig klimatisch begünstigt, dies muss genutzt werden.

Grünlandberatung vom Experten


Motivation meiner Beratung ist, ertragsschwache Futterwiesen wieder bestmöglich in Ertrag zu bringen - auch im Rahmen von ÖPUL. Auch Ampfer ist im Kombinationsmix aus Saattechnik und schnell wüchsiger Arten biologisch eindämmbar. Grünlandberatung mit produktiver Kompetenz bietet Futterwiesenexperte HUMER: johann.humer@gmail.com T: 0664-8244458.
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