Freitag, 29. Juni 2018

Erfolg und Scheitern von Wieseneinsaaten im Frühjahr vWRD


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Wien, 2018jun29
Der Fachbeitrag des Experten für ertragreiche Futterwiesen


Erfolg und Scheitern von Wieseneinsaaten im Frühjahr


Erfolgsstrategien bei
Frühjahrs-Wieseneinsaaten

Frühjahres-Wiesenübersaaten, SMARTE ROADMAP zu ertragreichen Futterwiesen.



Autor:
Oberlandwirtschaftsrat Dipl.-Ing. Johann HUMER
Futterwiesenexperte mit mehr als 30jähriger Erfahrung

·        Schadwirkungen bei Wieseneinsaaten mit Einsaatgeräten im Frühjahr möglich
·        Ertragsverbesserung mit Einsaaten im Sommer (klassische Einsaatzeit)





Über den Winter gehen immer wieder wertvolle Grasarten durch Schädigung der Grasnarbe verloren. Aber nur dichte Grasnarben mit besten, zuchtselektierten Futtergräsern und Kleearten sind hochwertig und leistungsfähig. Jeder erfolgreiche Landwirt weiß heute, dass der Ausgangspunkt von bestem Wiesenfutter im hochwertigen Saatgut liegt. Lückige Grasnarben können daher nur mit Wiesensaatgut saniert werden. Dafür eigner sich aber nur wenige durchsetzungsfähigen Arten von.
Dichte Grasnarben mit besten Futtergräsern sind der beste Garant für hochwertige Erträge. Das heute hochleistende Zuchtvieh bedarf dieser Spitzenleistungen in Ertrag und Futterqualität. Ohne Auffrischung mit Saatgut verlieren leistungsfähige Futterwiesen jährlich ständig Ertrag durch die Lückenbildung in der Wiesennarbe. Nur die ständig  wiederholte Übersaat samt Unkrautbekämpfung verhindert, dass sich futteruntaugliche Arten wie Ampfer und Gemeine Rispe in Narbenlücken weiter ausbreiten. Wer die ökologisch bestmöglichen Erträge seiner Futterwiesen will, wird daher jährlich die neuen Lücken in der Wiesennarbe durch Regenrations-Saaten samt Unkrautbeobachtung und Unkrautbekämpfung aufzufrischen. In Holland und Deutschland, wo Wiesen viel intensiver genutzt werden und die Wiesennarben noch viel früher lückig werden, ist die mehrmalige jährliche Nachsaat schon längst üblich. 

Mit dem Gräserführerschein „Spreu und Weizen“ in Futterwiesen erkennen
Grünlandbauern sollen ihre guten und schlechten Wiesenfutterpflanzen mit einem diagnostischen Blick spontan erkennen, um die „Spreu vom Weizen trennen zu können. Dazu habe ich in den letzten Jahren unter dem Namen GRÄSERFÜHRERSCHEINeine einfache Beratungsunterlage - frei und downloadbar - entwickelt. Mit dem GRÄSERFÜHRERSCHEIN lernen Sie unter Anleitung in Praxisseminaren die wichtigsten Futtergräser im Wirtschaftsgrünland erkennen. Bei den Seminaren werden die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale der Futtergräser und Grünlandpflanzen erklärt und besprochen. Sie erfahren dabei nützliche Informationen zum landwirtschaftlichen Zeigerwert, den Futterwert sowie das Ertragspotential, die Nutzbarkeit und die Ausdauer von Gräsern und Kleearten. Neuerdings muss auch auf die regional verschiedene Zunahme von Giftpflanzen, Neophyten und aggressiver Unkräuter wie Gemeine Rispe und Riesenbärenklau aufmerksam gemacht werden. Bei Giftpflanzen informiere ich über die Ausbreitungsgründe, Vergiftungsverdacht und reale Vergiftungsfälle in Niederösterreich sowie Chancen zur Giftpflanzeneindämmung bei Futterwiesen. In den mit mir vereinbarbaren Seminaren mit Wiesenbegehungen erfahren Sie auch die besondere ökologische Schutzwirkung der Grünlandvegetation in der Kulturlandschaft. Dabei werden Sie auch befähigt, den Wert auch kleiner ökologisch wertvoller und schützenswerter Wiesenbiotope zu erkennen - als Lebensräume und Naturreservate schützenswerter Natur wie Trockenrasen oder Feuchtwiesen. Botanisch wertvolle Wiesen mit hoher Biodiversität und gefährdeten Rote-Liste-Wiesenpflanzen findet man in erster Linie auf Ungunstflächen mit geringer Bonität wie Produktivität, wo sich eine intensivere Nutzung nicht lohnt. Es sind dies meist die besonders steilen Wiesen wie Böschungen und vernässte Flächen, wo wegen der geringen Mähnutzung keine guten energie- und ertragreichen Wiesenfutterpflanzen (Fettwiesengräser) wachsen können. Untersuchungen zeigen diese Zusammenhänge in den Abbildung A und B anschaulich.



Zusammenhänge von Biodiversität
der Pflanzenarten von Wiesen
mit Bodenbonität und Nutzungsintensität


Abb. A: Zusammenhänge von Bodenbonität, Nutzungsintensität und höherer α-Biodiversität der Pflanzenarten von Wiesen in Süddeutschland. (BRIEMLE, EICKHOFF u. WOLF, 1991).


Hohe Biodiversitäten botanisch wertvoller Pflanzenarten findet man meist nur auf ertragsschwachen Wiesen mit geringer Bodenbonität. Dies bedingt auch die viel geringe Schnittzahl im Jahr. Ertragreiche Vielschnittwiesen mit hohem Futterwert sind daher für den Naturschutz nicht relevant. Die Darstellung belegt, dass hohe Energiegehalte im Wiesenfutter mit nur bei geringer Artenzahl in Wiesen erreichbar sind. Grünlandbauern sind daher gut beraten, wenn sie die wenigen hoch wertvollen und leistungsstarken Pflanzenarten wie ihre Westentasche kennen. Denn sie sind ihr wertvollstes nachwachsendes Kapital aus der Natur.


Energiewert von Futterwiesen je nach Biodiversität
Abb. B: Ein guter Pflanzenbestand und hohe Futterqualität als Basis einer nachhaltigen und leistungsfähigen Viehwirtschaft. Grünland-und Viehwirtschaftstag, St. Andräer Agrarwoche. (PÖTSCH, 2009). Gute Tierleistungen sind nur mit hohen Energiegehalten weniger Gräserarten erreichbar. Artenreiches Wiesenfutter hat geringe Energiegehalte. Es wird zwar gefressen, die Tiere haben dann aber einen Leistungsabfall bei Milchleistung und Tageszunahme.

In klimatisch und bodenbedingt ertragsfähigen Wiesenlagen gilt es, das genetische Ertragspotential der Futterwiesen mit unseren standörtlich am besten wachsenden Futtergräsern zu erkennen und gut zu nutzen. Wichtig ist gilt die qualitäts-und ertragsmindernden Ungräser zu erkennen, die sich unter den guten Futtergräsern leicht unbemerkt ausbreiten. In Österreich sind das: Gemeine Rispe, Wolliges Honiggras, Flechtstraußgras, Weiche Trespe, Rasenschmiele und Bürstling. Auch krautige Wiesen mit viel Ampfer, Hahnenfußarten, Doldenblütlern und Lückenfüllern wie Löwenzahn oder Giftpflanzen sind für das Vieh leistungshemmend. Seit Jahren breiten sich auffällig tödliche Giftpflanzen wie Herbstzeitlose, Germer und Kreuzkräuter in Futterwiesen aus; gleichzeitig kommt es zur Abnahme guter Futtergräser. Das sind die Folgen und typische Indikatoren für jahrelangen Stillstand in Nährstoffrückführung durch sachgerechte Düngung, Wiesenpflege im Frühjahr und nach Weide und Mahd durch Einsaat verletzter Narben mit hochwertigen Futtergräsern.
Trockenmasseerträge um 12 t TM /ha, wie mehrfach Versuche zeigen.
Viele wirtschaftlich vernachlässigte Wiesen liefern nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Ertragsfähigkeit. Der laufende Rückgang guter Futtergräser und die Zunahme von Unkräutern mindern unausweichlich den Futterwert von Wiesen. Neu angelegte Futterwiesen bringen die besten Futtererträge. Ohne guter Futtergräser sinkt der Ertrag langjährig auf sogar unter die Hälfte des Ausgangsertrages. Die Ursache ist die mit der Zeit nachlassende Ertragskraft guter Futtergräser. Beim Feldfutter und Wechselwiesen gilt das Gleiche - nämlich die stille Ausbreitung ertragsschwacher und den Schwund wertvoller Wiesenpflanzen. Dort kann man es vor den Augen in 2 bis 3 Jahren im Zeitraffertempo sehen.  Erfolgreiche Milchviehzüchter wissen es: Nur beste Genetik bringt beim Zuchtvieh bessere Leistungen. Das gleiche gilt auch im Anbau von Futterwiesen: nur die Genetik besserer und neuer junger Zuchtgräser führt zum Erfolg in Ertrag und Qualität - nicht Kräuter oder Wildpflanzen.
Ursachen des Rückganges guter Futtergräser
Die Hauptursache für die zunehmende Ertragsschwäche von Dauermähwiesen ist das schleichende Verschwinden guter Massengräser wie Knaulgras, Englisches Raygras und Glatthafer bei gleichzeitiger Ausbreitung weniger wertvoller Wiesenpflanzen. Der Grund dafür ist sicher der derzeit immer noch früher werdende und häufigere Silageschnitt. Teils wird in Gunstlagen schon vor dem Mai zwecks möglichst hoher Energiegehalte gemäht. Auch in Niederösterreich werden immer mehr Wiesen 5-mal gemäht und es gibt auch schon 7-Schnittwiesen. Jedem Grünlandwirt leuchtet ein, dass der immer frühere Schnittzeitpunkt und die immer öftere Mahd die Lebenskraft der Gräser entsprechend früher verbraucht. Den besten Beweis liefern hoch ertragsreiche Wechselwiesen oder das Feldfutter mit stetigem Ertragsrückgang im Laufe ihrer Lebenszeit. Stark betroffen sind beim Ertragsrückgang die spätblühenden und horstbildenden Obergräser mit Massenertrag. Der frühe Schnitt nimmt ihnen die natürliche Vermehrungsmöglichkeit und die Reservestoffeinlagerung in den Wurzelstock. In der Folge treten in den entstehenden Lücken oft sehr anpassungsfähige niedrigwüchsige, qualitätsmindernde Ungräser und Unkräuter auf. Wer bei immer früherer Wiesenmahd die Wieseneinsaat unterlässt, muss sowie bei Monokulturen, mit immer geringeren Erträgen rechnen.
Wie kann der Mineralstoffgehalt von Dauerwiesenfutter gesteigert werden?
Noch viel zu wenig bekannt ist auch, dass die Wurzeln alter Graspflanzen nämlich mit zunehmenden Alter immer weniger Nährstoffe aufnehmen können. Das sieht man eindrucksvoll am viel geringeren Mineralstoffgehalt der Gräser alter Wiesen im Vergleich zu jungen Saaten. Die Futteranalyse der Mineralstoffgehalte des Grases (aber nicht der Kräuter!) ausgelichteter Futterwiesen ist ein ganz einfach funktionierender Alarmzeiger für alte ausgedünnte Wiesen und mineral- und nährstoffarmes Futter. Nur mit jungen und immer wieder neu gesäten Gräsern lässt sich hochwertiges, mineralstoffreiches und energiereiches Futter schaffen.



Wann sind Wieseneinsaaten im Frühjahr
wichtig und nützlich?

Wichtig sind Wieseneinsaaten im Frühjahr dann, wenn Wiesen verletzte und damit stark geöffnete Grasnarben haben. Zahlreiche Gründe, warum Wiesen jährlich und immer wieder ausgebessert werden müssen sind, wenn Schädlinge wie Maulwürfe, Engerlinge, Schnakenlarven oder Wild die Grasnarbe zerstören.



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Durch Engerlinge großflächig und schwer geschädigte südhängige Mähweide am 29. März 2004 in Petersberg in NÖ. Flächenhaftes Absterben der Grasnarbe, weil Engerlinge die Wurzeln der Gräser frassen. Durch die sofortige Wieseneinsaat und Düngung lieferte die Wiese bereits im Sommer wieder wertvolles junges Futter.
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Aufgang und Wuchs der jungen und wüchsigen feinen Grasarten (hier Rotschwingel und Hornklee) nach Düngung und Wieseneinsaat in Petersberg am 23.6.2004 nach massiven Engerlingsschäden.
Raschwüchsige Lückenfüllmischung zur Lückenbegrünung im Frühjahr
Bei mechanischen Verletzungen der Grasnarbe durch Fahrspuren, Erntegeräte, temporäre Lagerplätze wie zB  für Holz, Silo oder Wirtschaftsdünger, sowie die Narbenaufwühlung durch Wild, muss der Boden sofort wieder begrünt werden. Eine solche schnellwüchsige und andauernde Mischung für die Lückenbegrünung kann selbst hergestellt werden: Für die raschwüchsige Lückenfüllmischung - die man auch immer nach einer Ampferbekämpfung, wo besonders große Lücken entstehen, einsetzen soll - vermischt man einen Teil Englisches Raygras (oder notfalls eine Feldfuttermischung) mit einem Teil Dauerwiesenmischung A,B,C oder D als langfristig wirkende Komponente.
Im Frühjahr kommt es auch durch Auswinterung und durch die natürliche Alterung der Narbe durch Erschöpfung bei hohen Erträgen zum Rückgang und Absterben wertvoller Futtergräser kommen, der zum weiteren Ertragsabfall führt. Sichtbare Lücken im Bestand sind immer sobald als möglich zu besämen. Ansonsten breiten sich in den Lücken bevorzugt unerwünschte Arten aus. Schon wenn handgroße Lücken bestehen, ist bereits eine Begrünung der Lücken angebracht. Der Rückgang wertvoller Futtergräser und damit verbundene Ertragsabfall kann nur durch den ständigen Saatgutnachschub ausgeglichen werden. Mein Universitätslehrer für Grünlandwirtschaft, Dr. SCHECHTNER hat für die gute fachliche Praxis folgenden einprägsamen Fachbegriff als Gedankenstütze eingeführt: Wiesen brauchen eine
„Einsaat in geduldiger Wiederholung“. 
Bereits SCHECHTNER hat erkannt, dass die Ertragskraft der Futterwiesen nur durch Regeneration, also durch ständige und geduldige Begrünung der lückigen Grasnarben mittels Einsaat hochwertigen Wiesensaatgutes erhalten werden können. Bei der früheren weit verbreiteten üblichen EGART-Bewirtschaftung der Wiesen, wurde die gute Wuchskraft junger und neu keimender Gräser genutzt. Dadurch war es auch bei guten Bergwiesen ohne Mineraldünger und ohne Wiesensaatgut durchzukommen. Mit einer rotierenden Fruchtfolge aus: zwei Jahre Egart (damalige Bezeichnung für Wiesen) und ein Brachejahr zur Regeneration -  dann ein Hackfruchtjahr mit Kartoffel und - ein Sommergetreidejahr mit Kleegrasuntersaat oder - folgender Selbstberasung der Wiesen aus der natürlichen Samenbank des Bodens. Gute Dauerwiesen sind nur möglich, wenn ein regelmäßiger und hochwertiger Samennachschub durch Saatgut erfolgt. Erst diese Schubumkehr führt wieder in die Richtung ertragreicher Wiesen mit dichten Grasnarben.
Nur der Einsatz von Saatgut mit neuer Genetik - führt genauso wie im Kuhstall – zu leistungsstarken Futterwiesen.
Der natürlichste Weg zu höheren Mineralstoffgehalten von Wiesengras und zu einer jungen, dichten Grasnarbe zu kommen, sind neue jung keimende Gräser. Die dichte Narbe verhindert auf natürlichem Weg die Ausbreitung unerwünschter Verunkrautung. Die innere Natur vieler Gräser tendiert aber zu aufgelockerten Wiesennarben. Damit wird auch ein Freiraum für Symbiosen zB mit Kleearten oder Vögeln geschaffen. Eine lückige Vegetation ist auch für Vogelarten wie Baum-, Höhlen- oder Gebüschbrüter notwendig damit sie Nahrung finden können. Die punktuelle Reparatur größerer verletzter Wiesennarben sollte vom Frühjahr an und auch nach jeder Ernte eine Selbstverständlichkeit sein. Solange Lückenfüller wie Löwenzahn offenen Boden in den Wiesen besetzen können und Wiesen gelbfarbig überziehen, ist dringend ein Regenerationsbedarf bei Wiesen mit leistungsfähigen Gräsern gegeben. Erst wenn Futterwiesen im Frühjahr mit einem saftigen grasgrünen Teppich aus jungen Futtergräsern überzogen sind, ist das Ziel bester und hochleistenden Futterwiesen erreicht.
Für die langjährige hochwertige Futterproduktion, ist daher oft ein jähriger bzw. mehrjähriger regelmäßiger Samennachschub notwendig. Um die regional und standörtlich besten und wuchsfreudigsten Futtergräser fördern zu können, ist Voraussetzung sie spontan zu erkennen. Erst dann kann man sicher entscheiden, was in einem wertvollen Futterwieseninventar fehlt. Daher erkennen gute Grünlandwirte ihre Wiesenpflanzen und Wissen über ihre Eigenschaften und Ansprüche Bescheid. Dazu gelangt man nur durch besseres Wissen wie Seminare und Wiesenbegehungen. ZB mit meinen GRÄSERFÜHRERSCHEIN-Crash Kurs zum Erkennen und Bestimmen von Wiesenfutterpflanzen.

Technik der Frühjahreseinsaat
Im Frühjahr führt man die Wieseneinsaat schlagkräftig in Verbindung mit dem Abschleppen und Wieseneggen und einem aufgebauten Kleinsamenstreuer durch. Gewöhnlich gibt es im Frühjahr genug Bodenfeuchte und viel Tau für einen hohen Aufgang der Saat. Bei Trockenheit ist ein Anwalzen der Saat angebracht. Allerdings habe ich auch schon sehr trockene Frühjahre erlebt, wo der Aufgang der Saat in der Wiesenaltnarbe so gut wie erfolglos war. Weil bei Trockenheit immer das Risiko des mangelnden Aufgangs besteht, rate ich zur Risikoteilung. Erfolg versprechend ist die regelmäßige Frühjahresübersaat mit 10 kg/ha Saatgutmischung beim Wieseneggen.
Im Sommer, um den August, rate ich zusätzlich zur Sommerübersaat mit ebenfalls 10 kg/ha, unmittelbar nach der Ernte, da der Boden am ehesten offen ist und am wenigsten dicht bewachsen ist. Das Saatgut würde ich noch vor oder gemeinsam mit der Gülleausbringung bevorzugt mit einem Kleinsamenstreuer ausbringen. Infolge der Risikoteilung durch die in den ersten Einsaatjahren jährliche von mir empfohlene kombinierte Frühjahres- und Sommersaaten besitzt der Boden für spontan günstige Keimbedingungen ein wirksameres Samendepot.
Alle mir zugänglichen sauber dokumentierten und wissenschaftlich publizierten Einsaatversuche, einschließlich auch aller eigenen Praxis-Einsaatversuche zeigen, dass keines der untersuchten Sägeräte eindeutig bessere Einsaaterfolge zeigt. Dr. Karl Buchgraber von der alpenländischen Grünlandversuchsanstalt in Gumpenstein propagiert - aber bislang ohne wissenschaftlich reproduzierbarer und ohne nachhaltiger erfolgreicher Beweise - entgegen dieser Versuchsfakten sehr offensiv gewisse Starkstriegel für Wieseneinsaaten. Leider hat er nachhaltig überprüfbare Beweise dafür nicht offengelegt.
Risikoteilung durch Boden Samenbank mit Frühjahres- und Sommereinsaaaten
Je öfter Wiesen im Jahr eingesät werden, umso eher fällt Samen auf die Bodenkrume und keimt somit eher. Bei der geduldig wiederholten Einsaat baut sich außerdem eine Samenbank gesäter und noch ungekeimter Samen im Boden auf. Der Boden fungiert bekanntlich als eine besondere Samenbank einerseits für alle Samenunkräuter und andererseits ist der Boden auch ein unerschöpflicher Samenspeicher für beinahe alle Arten. Man denke an den riesigen Samenvorrat die der Ampfer oder andere Unkräuter in vielen Wiesenböden haben. Wenn keine günstigen Keim- und Wachstumsbedingungen herrschen, besteht mit der Samenbank die Chance, dass ein Teil der nicht gekeimten Gräsersamen auch noch Monate bis Jahre nach der Saat keimen, so wie das bei vielen Unkrautarten der Fall ist. Dieses Besonderheit nutzt man auch bei der SCHLAFSAAT, wo im Herbst oder teils sogar erst auf Schnee gesät wird. Die Keimung erfolgt dann erst bei passender Witterung. Die regelmäßig wiederholte Saat hat daher eine so hohe Bedeutung, weil in bestimmten Gebieten in der Regel mit einer einzigen Saat bei bewachsenen Wiesen selten ein guter Aufgang gelingt. Den Schlüssel für erfolgreiche Einsaaten halte ich deshalb in der jährlich wiederholten Einsaat, so wie es neuerdings deutsche Experten sogar bei Raygräsern raten. Dort wird nun sogar nach jedem Aufwuchs nachgesät, um die maximal möglichen Futtererträge zu erreichen. Der Rückgang an Raygras wird dadurch ausgeglichen.

Wiesenneuanlage im Frühjahr als Ausnahme
Die Neuanlage von Futterwiesen kommt im Frühjahr nur in besonderen Fällen in Frage. Und zwar dann, wenn ein Totalausfall der Wiese erfolgte. Erfahrungsgemäß kann das sein, wenn ein großflächiger Befall durch Engerlinge, Mäuse oder Auswinterung vorliegt. In diesem Fall wird kräftig geeggt, bricht um oder sät in einem Zug mit dem Rototiller wieder neu an. Bei einem starken Engerlingsbefall mit Dutzenden Larven je m², müssen für einen Erfolg meist mehrere wühlende Bodenbearbeitungen mit mehreren Grubbergängen gemacht werden, um möglichst viele Larven und Eigelege der Engerlinge nachhaltig zu stören.

Keine Ertragseffizienz im Frühjahr-bei Wieseneinsaaten
mit Schlitzdrillsaat oder Striegel

Allen bekannten mehrjährigen, exaktwissenschaftlich publizierten Wieseneinsaatversuchen ist auffallend gemeinsam: Wieseneinsaaten im Frühjahr mit Schlitzdrillsaat oder Striegel sind entweder nicht, minimal oder sogar etwas schlechter als gar keine Einsaat. Es muss also triftige Gründe geben, dass keiner dieser Exakt-versuche bei Frühjahreseinsaaten eindeutig klare Ertragsverbesserung brachte. Im KLARTEXT gesprochen sind Frühjahreseinsaaten auf Mähwiesen erfolglos und ohne wirtschaftlichem Nutzen. Diese publizierten Fakten basieren auf folgenden Autoren und Einsaatgeräten und gelten nur für Mähwiesen, nicht aber für Weideeinsaaten: SCHECHTNER (1983, Schlitzdrillsaat), PÖTSCH (2012, Schlitzeinsaat, Einsaatstriegel) und SUTER et al (2013, Grünlandstriegel, Vertikutierer, Belüfter, Wiesenegge).
BUCHGRABER, der Wieseneinsaatexperte in Gumpenstein hat nach seinen Angaben seit 1991 auf tausenden Hektaren Vergleiche von mehreren Typen an Einsaatgeräten und mit den ÖAG-Nachsaatmischungen unzähligen Praxiseinsaatversuchen in einem enormen Umfang an Jahren und Betrieben durchgeführt. Er sagt, er habe den Versuchsverlauf auf den Einsaatflächen wiederholt beobachtet und Futteruntersuchungen dazu durchgeführt.
Jedenfalls sind diese vielen Praxisversuche wegen ihres enormen Umfanges an Jahren und Betrieben einmalig.
BUCHGRABER, der extrem stark Wieseneinsaaten derzeit mit Starkstriegeln propagiert,

hat nach meinem Wissen dazu keine mehrjährigen exaktwissenschaftlich ausgewerteten Ergebnisse dieser Wieseneinsaaten publiziert vorgelegt. Er publiziert nur Empfehlungen ohne Angaben seiner Versuchsdaten, die angeblich von über 20 Jahren Erfahrung stammen. Er hat die Versuchsdaten möglicherwiese nicht dokumentiert und ausgewertet – und deswegen nicht breit zugänglich veröffentlicht. Aber wegen der scheinbar fehlenden Publikation ist der enorme Aufwand und Wert dieses Wissengutes bislang für Wissenschaft, Beratung und Bauern nicht einsichtbar. Damit ist dieses enorme Fachwissen nicht sauber und üblich zitierbar und als erworbenes Kulturgut verloren. Ohne Verschriftlichung von Erfahrungen kann heute das enorm vielfältige wissenschaftliche Wissen weder dauerhaft weiter gegeben werden. Somit ist dieses Wiesen auch später nicht mehr recherchierbar oder vergleichbar.
Gründe für das Versagen von Frühjahreseinsaaten
Das Versagen von Frühjahreseinsaaten ist mehrfach begründbar: Im Frühjahr ist die Konkurrenz und Unterdrückung der viel schneller wachsenden Altnarbe auf die junge und sehr licht- und wasserbedürftige Einsaat bis in den Sommer hinein um ein Vielfaches grösser. Nur im Sommer hat die Altnarbe einen schwächeren Aufwuchs. Das tiefere und größere Wurzelsystem der Altnarbe nimmt im Frühjahr der jungen Saat viel Wasser, Nährstoffe und Lebensraum weg. Weitere Widersacher der jungen Saat sind in zahlreichen Böden lebende Schädlinge und Wurzelparasiten. Es gibt auch allelopathische keimhemmende Wurzelexsudate der Altnarbe, die die jung gesäten Keimlinge der wüchsigsten Saatgräser hemmen oder gar dezimieren. Keimung und Aufkommen der jungen Saat ist daher im Frühjahr sehr behindert. Bei einem minimalem Wuchs der jungen Saat im kalten Frühjahr muss mit einer starken unkalkulierbaren Dezimierung von Saatgut und Keimlingen durch Schädlinge im Boden gerechnet werden. Andererseits vertrocknen die jungen Sämlinge bei anhaltender Frühjahrestrockenheit leicht und sind damit auch für die Samenbank verloren.
Botanische und ertragliche Wirkung von Frühjahreseinsaaten und Nachsaaten in Exaktversuchen der alpenländischen Grünlandversuchsanstalt in Gumpenstein
Abbildung 1 zeigt beispielhaft den wissenschaftlich untersuchten Einsaaterfolg beim Timothegras in den Einsaatversuchsblöcken Gumpenstein und Piber von 2005 bis 2010 (PÖTSCH, 2012). Dargestellt ist, wie sich der 15%ige bzw. 20%ige Timotheanteil der ÖAG-Saatgutmischungen NA und NI entwickelte. Die Einsaat erfolgte immer nur im Frühjahr mit der Saatmenge von 15kg/ha. Das bekanntlich konkurrenzschwache Gras Timothe führte im Mittel statt einer Zunahme unverständlicherweise zu einer Abnahme um 0,1%, bei einem bereits schon sehr geringen mittleren Ausgangsbestand von nur 1,43% Timothe auf der Fläche. Wer über Timothe gut informiert ist weiß, dass einzelne Timothepflanzen nur sehr konkurrenzschwach sind. Daher ist auch klar, dass  es sich wie der Wiesenschwingel in dichten wüchsigen Wiesen nicht durchsetzen kann. Nur wenn Timothe in flächenhaft dicht und eng, steif aufrecht und auffällig hellgrüneren Büscheln fleckweise stark dominierend auftritt, vermag es durch das extreme Geflecht kurzer Stolonenwurzeln die anderen Wiesenpflanzen zu verdrängen.  Dann wird Timothegras zum flächenhaften beherrschenden Dominator meist schattiger und feuchterer Wiesenböden oder trockener Wegraine, aber auch dort nur, wenn spät also erst im Juni oder Juli gemäht wird.
Die Kosten für das Timothe-Saatgut im obigen Einsaatversuch an den Orten Gumpenstein und Piber – also nicht nur in Niederösterreich zeigen den nutzlosen Aufwand für Ertrag und Biodiversität, wie ich das schon wiederholt vor den Gumpensteiner Grünlandexperten aufgezeigt und kritisiert habe. Dr. Karl Buchgraber begründet aber die Timothe-Beimischung als Beitrag zur Biodiversität von Wiesen. Leider tut er das das in dem Fall auch wieder nur auf Glaubensbasis und nicht auf evidente Wissensbasis. Andere kaum besser wüchsigen Arten in Nachsaatmischungen, wie Wiesenschwingel, Rotschwingel, Luzerne und teils Wiesenrispe, die man im Saatgut findet, ich aber nicht entsprechend im Futter solcher neu eingesäter Wiesen sah, bezeichnet Buchgraber mir gegenüber auf Nachfrage als biodiversitätsfördernde Maßnahme. Weiters nennt er das schwache Argument,  weil solche nicht effizienten Einsaatgräser manchmal vielleicht doch wo in Österreich anwachsen könnten. Leider ist auch dieses Argument des Gießkannenprinzips nur eine nicht fundierte Vermutung, denn keine fundierten Fakten dazu auffindbar.
Timothe Wirkung null bei ÖAG Nachsaatmischungen,pötsch dafne 2012,ok,LWb
Abbilung 1: Der Versuch zeigt die untaugliche Effizienz der Frühjahres-Einsaat von Timothe bei einmaliger und dreimaliger Frühjahreseinsaat mit 15 kg/ha ÖAG-Nachsaatmischungen NI und NIK des Wiesenverbesserungsversuchs von PÖTSCH (2012) in Gumpenstein und Piber. Die Median-Werte unter dem Mittelwert zeigen, dass mehr Versuchsvarianten unter als über dem Mittelwert lagen. Grafik: HUMER
Bei der Nutzungssteigerung von drei- auf vier Schnitte nahm Timothe immerhin gering um 0,1% zu. Erfolgt die Nachsaatwiederholung in 6 Jahren im 2-Jahrestakt, nimmt der Timotheanteil auch immerhin minimal um 0,1% zu. Durch die inzwischen bekanntlich viel weniger wirksame Frühjahreseinsaat und weil nicht im Ein-Jahresabstand nachgesät wurde, ergab sich bei Timothe vermutlich nur diese minimale Steigerungsrate. Zumindest ist angedeutet - öfter säen bringt mehr. Es bestätigt sich hier auch meine Erfahrung, dass Timothe als extrem spätreifes Gras durch Lichtmangel bei langsamer Jugendentwicklung gar keine guten Ausgangschancen für Einsaaterfolge hat. Diese 6jährigen Ergebnisse mit extrem schlechter Einsaatwirkung bei Timothe stehen völlig im Widerspruch zu den euphorischen ÖAG-Nachsaatempfehlungen von Buchgraber für Mischungen mit Timothe und seiner bevorzugten Timothesorte TILLER. Auch die weitere Erhöhung um 12% von Timothe in der Saatmischung verbessert den Timotheanteil erwartungsgemäß nicht. Das zeigen die Wiesenverbesserungsversuche in der Buckligen Welt in NÖ von KODYM von 2004 -2007, wie folgende Darstellung belegt.
Abbilung 1b: zeigt den bereits geringen und laufend schwindenden Anteil von Timothe von unter 5% bei Wiesenverbesserungsversuchen im Grünlandprojekt der BBK Neunkirchen in NÖ von KODYM (2007). Dabei hatten die Wiesenmischungen einen Timotheanteil von 10% bzw. 22% bei einer TILLER-Zugabe von 12% um das Timothegras zu forcieren.  
Der schlechte Aufgang bei Timothe-Einsaaten gilt nach meinen Erfahrungen im Wesentlichen auch für Wiesenschwingel, Rotschwingel und Luzerne in Nachsaatmischungen. Die angesprochene sehr schlechte Wirkungseffizienz der vorher genannten Gräser in ÖAG-Nachsaatmischungen, steht im klaren Widerspruch zu den immer wiederholten enorm propagierten und gelobten Wirkungen in Vorträgen und ÖAG-Broschüren der Gumpensteiner ÖAG-Grünlandexperten unter der Leitung von BUCHGRABER. Die unbefriedigende Wirkung von Einsaaten spiegelt sich bei mir in den vielen negativen Rückmeldungen und auch bei meinen eigenen Landwirtebefragungen bei Wiesenbegehungen. Die schlechte Einsaatwirkung bestätigt auch der deutsche Grünlandexperte Dr. Martin ELSÄßER. Er schreibt 2009: „Bei Nachsaaten wird häufig eine wirkungslose Übersaat vorgenommen.“ Auch in der Schweiz konnte SUTER et al (2013) in Einsaatversuchen mit allen untersuchen Geräten vom Grünlandstriegel, Vertikutierer, Belüfter bis zur Wiesenegge bei Frühjahreseinsaaten in 4 Beobachtungsjahren keine nachhaltige wirtschaftliche Ertragsverbesserung mit über 1t TM/ha feststellen. Der Wieseneinsaatstriegel schnitt in Frühjahr im Mittel sogar etwas schlechter ab als gar keine Einsaat. Das  wissenschaftlich untersuchten Fakten, die fundiert sind. Den Gründen wurden noch nie nachgegangen, warum Frühjahreseinsaaten per se und bestimmte Einsaatgräser generell keinen rechte Ertragswirkung haben.   



Unklare Einsaatertragseffekte im Vierschnittblock des Grünlandemeuerungsversuchs Gumpensein 2005-2010.
Abbildung 2 zeigt den Mehr – oder Minderertrag von 12 Einsaatvarianten der 6 Versuchsjahre vom Vierschnittblock Gumpenstein des Einsaatversuches Gumpenstein/Piber 2005-2010, (PÖTSCH, 2012). Grafik: HUMER
Sechs der schwächsten 12 Einsaatvarianten verursachen beim TM-Ertrag nur marginale Ertragsänderungen und tendenzielle Mindererträge bis 100 kg TM/ha (siehe dazu die oberen Hälfte der Balkengrafiktabelle). Auch die besten 6 Varianten liefern nur geringe Mehrerträge von 200-500 kg TM/ha (siehe dazu die unteren Hälfte der Balkengrafiktabelle). Wirtschaftlich signifikant sind aber erst Mehrerträge ab etwa 1000 kg TM/ha.
Überaus zusammenhanglos und unklar erscheinen die Mehr- bzw Mindererträge im Grünlandemeuerungsversuch Gumpenstein.  Welches Einsaatsystem bei Sägerät und Saatmischung nun eindeutig klar überlegene Ertragswirkungen bringt, ist eher zusammenhangslos und scheint mehr von Zufällen abzuhängen. Der Versuch zeigt keine klaren Unterschiede welches Einsaatgerät oder welche Mischung zuverlässig besser. Überhaupt aufklärungsbedürfig ist, warum die mehrmalige Einsaat bei diesen Gumpensteiner Einsaatversuchen mehrfach als ungünstiger auffällt. Es erhärtet damit geradezu den Verdacht, dass die Einsaatgeräte die Wiesennarbe sogar eher schädigen als nutzen. Erklärbar ist das, weil diese schweren Geräte beim Striegel oder schlitzen auch nicht unerscheiden können, welche Pflanzenart ge- oder zerstört wird. Auch die Schwere der Bodenbelastung und -Verdichtung dieser Gerätetechnik ist mir suspekt, weil die Einwirkung auf die Bodenkrumenstrukur den wichtigen obersten Wurzelraum unserer empfindlicheren Kulturgräser empfindlich stört. Damit erklärt sich auch die Zunahme und Begünstigung des Ungrases der Gemeinen Rispe, der bereits mit den obersten Millimeter Krume reichen, da sie hauptsächlich oberflächennah wurzelt. Im Versuchsblock fällt nur auf, daß das Schlitzdrillsägerät und die Kampfmischung Ka (mit Knaulgras und Englischem Raygras 1:1) zur Gruppe der Gräser mit höheren Mehrerträgen tendiert, aber auch nicht durchgängig.

Die Erfolgsdauer von Wieseneinsaaten
In Vorträgen zeigt Buchgraber folgende zwei Darstellungen. Demnach sind ÖAG-Nachsaatmischungen in Narbendichte und Bestandesstärke 5 bis 15 Jahre dauerhaft beständig. Nur die Kampfmischung und zuletzt die NIK- Nachsaatmischung sei nur etwa 2 Jahre beständig, wird behauptet. Wie bei
Seinen
In seinen vielen Vorträgen bei Grünlandveranstaltungen, Zeitungsbeiträgen und ÖAG-Publikationen über Wieseneinsaaten fehlen auffällig die typischen auf Versuchen naturwissenchaftlich untersuchten Fakten.
basierten und abgesicheren Glaubwürdigkeit.
  aber
die für einen Naturwissenschafter typischen evidenzbasierte und klassisch abgesicheren Versuchsergebnisse.
 immer bei Aussagen inzwischen  

erhat auch keine guten gründen vorgelegt,dass er nich an natwiss versuche gleuicbt


Abb. 2a: BUCHGRABER: Vorlesungsfolien, Grünlandbewirtschaftung und Weidemanagement für Pferde (LVA.Nr. 951.117) 20_2008_vet_med_pferdewissenschaften_2008_2009.pdf

Abb. 2b: BUCHGRABER: Vorlesungsfolien, Modernes Landmanagement – eine Antwort auf den globalen Markt!? Greifenburg, 28. Feburar 2007.
In dieser mit der Kampfmischung Ka in Abb. 2a identen Abbildung wechselt BUCHGRABER nur den Namen aus und ersetzt ihn mit der ÖAG-Mischung NEXTREM. Dieser Namenstausch beruht nur auf Vermutung oder reiner These, ist aber unbewiesen. Ob es in der Realität ebenso ist, ist ungeprüft und bleibt unbekannt.  

Buchgraber disqualifiziert die Narbendichte und Bestandesstärke der Kampfmischung mit nur 2-3 Jahren Erfolgsdauer in seinen Lehrunterlagen (Abb.2a). im Widerspruch was dieser Exaktversuch zeigt. In Abbildung 3 sticht die Kampfmischung vielmehr durch mehrere Ertragsausschläge nach oben im zweiten, dritten und sechsten Jahr mit Mehrerträgen von +10% hervor. Diese disqualifizierenden Aussagen dürften also nur Vermutungen und nicht evidenzbasierte reproduktive Wissenschaft sein.

 

Im Widerspruch zu diesem Exaktversuch empfiehlt Buchgraber ohne offene Beweise seit Jahren in seinen Vorträgen und Artikeln die Überlegenheit der ÖAG-Nachsaatmischungen, zB. 10-15 Jahren Erfolgsdauer bei Na, Natro und Nawei. Auch fehlen von ihm evidensbasierte Belege, daß bestimmte Einsaatstriegel (zB. Starkstriegel von GÜTTLER) bei Einsaaten nach Ausstriegel von Gemeiner Rispe nachhaltig überlegen sind. Dabei hat Buchgraber auf tausenden Hektaren Beobachtungen an Einsaatversuchen und  Futteruntersuchungen gemacht. Von diesem riesigen Fundus an Informationen sind mir und dem österreichischen Fachpublikum weder langjährige Ergebnisauswertungen noch daraus entstandene national oder international fachwissenschaftliche zitierbare Publikationen bekannt. Er hat auch keine üblich statistisch fachwissenschaftlich abgesicherten Beweismaterialien vorgelegt, was die langjährig behauptete nachhaltige Überlegenheit der ÖAG-Nachsaatmischungen im Massenertrag, Qualitätsertrag und der Narbendichte betrifft.



Keine zuverlässlich besseren Qualitätserträge bei Einsaaten. Hier die Qualitätserträge in GJ NEL/ha im Mittel der ersten 2 Jahre in Gumpenstein und Piber, 2005-2007
Kaum zu glauben ist und unerklärlich ist, weil 16 von den 20 auf den Buchgraber´schen Qualitätsertrag als GJ NEL/ha untersuchten Einsaat-Varianten also 80% des Versuchs schlechtere Energieerträge liefern als gar keine Wieseneinsaat. Dies steht im totalen Widerspruch zu der wiederholt behaupteten Spitzenqualität der ÖAG-Nachsaatmischungen. Es sei denn, der aufwändige 6jährige Einsaatversuch hat gravierende Fehler und irreführende Qualitätsergebnisse. Diese Vermutung  bestärkt mich, da Nachsaaten im Mittel in jeden zweiten Jahr mit 48,4 GJ NEL/ha weniger Energieertrag bringen als die einmalige Saat mit 50 GJ. Keine Einsaat würde sogar überhaupt mit 50,8 GJ/ha das Beste sein. Demnach würde die wiederholte Einsaat jedes zweite Jahr den energetischen Futterertrag verschlechtern als verbessern, was unlogisch wie widersprüchlich ist. Als Faktum bleibt, daß bei einer realen Einsaatfläche von 1 ha die Einsaatvarianten, wo die Nachsaat jedes zweite Jahr erfolgt, der Energieertrag je ha real um rund 2 GJ/ha weniger wird als bei gar keiner Einsaat.
Diese Forschungsergebnisse sollen zukunftsweisend sein und stehen als wissenschaftlich authentisches Gut in der öffentlichen "Datenbank für Forschung zur Nachhaltigen Entwicklung" DAFNE als hochwertig qualifizierte Information öffentlich zur Verfügung. Diese ernüchternen Einsaatversuchsergebnisse stehen aber im krassen Gegensatz zu den euphorischen Lehraussagen der Gumpensteiner Wiesenforscher über den Nutzen von Wieseneinsaaten mit ÖAG-Einsaatmischungen. Also muß entweder die Repräsentativität oder Richtigkeit der Versuchsergebnisse bezweifelt werden oder es fehlt den dogmaähnlich behaupteten Lehraussagen zu Einsaaten und Beratungsaussagen aus Gumpenstein die Glaubwürdigkeit. Bei der vielfältigen Widersprüchlichkeit dieser Fakten ist unklar, was wirklich stimmt. Wie und wann sind nun  Wieseneinsaaten mit den propagierten Geräten und Nachsaatgutmischungen effizient? Oder sind sie unter bestimmten Umständen wie den Frühjahreseinsaaten mit Striegeln sogar letztlich nutzlos, ja sogar schädlich? Wer Geld in Wiesen sicher investierten will, braucht klare und naturwissenschaftlich klar abgesicherte Beratungsfakten und nicht konfuse oder auf Vermutungen basierte Informationen.
Treten wie in den gezeigten Versuchen sogar mehrfach keine Ertragsverbesserungen oder sogar wiederholt nicht erklärbare Mindererträge auf, muss das ein Alarmzeichen für finanzschädliche Investitionen sein. Die Qualität solcher Forschung und Beratung ist daher anzuweifeln und hinterfragbar.

Keine klaren Ertragseffekte im Einsaatversuch Gumpenstein 2005-2010. Die 6jährige Ertragswirkung von 12 Einsaatvarianten.
Abbildung 3: Relativer Ertragsverlauf der jährlichen Mehr- oder Mindererträge von 12 Einsaatvarianten vom Vierschnittblock Gumpenstein des Einsaatversuchs Gumpenstein/Piber 2005-2010, (PÖTSCH, 2012). Grafik: HUMER
Eindeutig ist nur, dass der Kombistriegel im ersten Jahr den Futterertrag statt zu steigern, um 15% senkt! Demnach bewirkt der Kombistriegel durch das Herausreissen gewisser Grünlandpflanzen und das folgende Niederbügeln im Frühjahr eine nicht übersehbare und sofort in die Augen stechende Ertragsminderung.  Danach liegen die Einsaatvarianten  im Mittel die Erträge um +5% über der Kontrolle. Man fragt sich warum die Gumpensteiner Wiesenexperten, genau diesen mit viel Aufwand betriebenen Exaktversuch des eigenen Instituts,  vor Bauern, Studenten und Berater bislang in Lehre und Beratung und in Fachartikeln und Vorträgen nie offenkundig erwähnt und nicht mit dem gewohntem Eifer hinausgetragen werden, wie sie es für den Starkstiegel von GÜTTLER oder die ÖAG-Nachsaatmischungen tun. Nach meinen Informationen gab es auch keine jährlichen Besichtigungen dieses Versuchs mit Kammer-Berater– trotz der vielen jährlichen Grünlandveranstaltungen in Gumpenstein und ÖAG-Grünlandtage. Auch gibt es keine üblichen Zwiscenberichte, wie es bei langjährigen erwartungsvollen und spannenden Projekten der Fall ist.



Gesamtübersicht eines insgesamt wenig erfolgreichen Frühjahres Exakt-Einsaatversuches bei Frühjahreseinsaat
von der Gumpensteiner Anstalt


Dieses betrüblich, schwache Versuchsergebnis, wurde bislang nach meinen Recherchen aber der den Bauern und Grünlandberatern noch nie breiter berichtet und gezeigt. Auch nicht bei den vielen Grünlandtagen und der Wintertagung 2012, wo BUCHGRABER wiederum über Wieseneinsaaten referierte, aber nur die Wieseneinsaatstriegel-Technik mit 12 mm Starkzinken vorzeigte, aber keine ertraglichen Erfolgszahlen präsentierte. Dafacto aber dieses System als Erfolgssystem hinstellte, ohne wissenschaftlichen Vergleich und ohne Kontrolle. Damit hat er wieder die Zuseher durch BIAS eines generalisierten Einzelfalles, von den echten Versuchsfakten abgelenkt und 6 Jahre öffentlich bezahlte, wissenschaftliche Versuchsarbeit sogar durch Vorenthalt, das Publikum einseitig desinformiert.



Ertragswirkung der ÖAG-Nachsaatmischungen NA-und NI sowie einer Kampfmischung im 6jährigen Mittel bei 4-Schnittnutzung in Gumpenstein
Abbildung 3a:
Ertragswirkung der ÖAG-Nachsaatmischungen NA-und NI sowie der Kampfmischung im 6jährigen Mittel von 12 Einsaatvarianten vom Vierschnittblock Gumpenstein des Einsaatversuchs Gumpenstein/Piber 2005-2010. Grafik: HUMER
Die Ergebnisse zeigen, daß Einsaatmischungen stark auffällig unterschiedliche Effekte beim Trockenmasseertrag zeigen. Die NIK ÖAG-Einsaatmischung hat VÖLLIG versagt. Die NI-Mischung und die Kampfmischung lieferten auch nur +2% Mehrerträge mit Rund 200 kg TM/ha/Jahr. Das ist weit unter den Mehrerträgen, die BUCHGRABER 2014 seinen Studenten zeigte. Seine Folien zeigen Mehrerträge von 10-20%, das sind 700-1400 kg/ha und monetär 140 – 285 €/ha, aber nur am Papier. Das ist eine völlig illusionär euphorische Überschätzung der Nachsaateffekte gegenüber den an seinem eigenen Institut real gemessenen und publizierten Versuchserträgen in Gumpenstein um das 3-fache bis 6-fache. Das vergleichweise gute Abschneiden der von mir konzipierten Kampfmischung hat Buchgraber in der Zulassungskommission für Grünland-Saatgutmischungen ignoriert und gegen meine Stimme die im Versuch 2005-2010 erfolglosere NIK ÖAG-Mischung 2010 neu eingeführt gegen meinen Widerstand.


Eigene Kostenrechnung für jährliche Einsaaten und Nachsaaten mit geduldiger Wiederholung


Die von mir erfolgte Kostenrechnung zeigt, dass man um die jährlichen Einsaatkosten für Klein-Samenstreuer und Egge exakt 882 kg - etwa 1 t/ha TM-Mehrertrag benötigt wird - allein um den Aufwand abzudecken, also um den BREAK-EVEN-POINT zu überspringen. Bei den viel zu geringen Mehrerträgen der besten Gumpensteiner Einsaatversuche, mit etwa 225 kg TM/ha, sind auch Einsaaten im Zwei-Jahresabstand  unrentabel. Erst wenn 2 bis 4 t TM/ha Mehrertrag erreicht werden, sind Wiesenverbesserungen wirtschaftlich interessant, dies zeigt bereits meine einfache Wirtschaftlichkeitsrechnung.
Ertragseffekte im SCHECHTNER Nachsaatversuch mit Schlitzdrillmaschine und Wiesengräsern in Admont, Bischofshofen und Piber 1983
Abbildung 4: Mehr- oder Mindererträge der Düngungs- und Nutzungsversuche Admont mit Schlitzdrilleinsaat in Bischofshofen und Piber gegenüber Varianten ohne Nachsaat im Jahre 1983 (= erstes Hauptnutzungsjahr der erneuerten Anlage) in dt TM je Hektar. Nachsaat-Mischung: Knaulgras, Wiesenschwingel, Timothe, Wiesenrispe, Rotschwingel. Schnitte:  3, 4, 5 und 6mal. N-Düngung: 0, 30, 60, 90 und 120 kg N/ha (SCHECHTNER, 1984)

Ertragseffekte im SCHECHTNER Nachsaatversuch mit Frühjahreseinsaat von Bastardraygas in Admont, Bischofshofen und Piber 1979-1981
Abbildung 5: Wirksamkeit der Nachsaat mit Bastardraygas auf älteren Dauerwiesenneuanlagen. Nachsaattermine: Frühjahr 1976, 1978 und 1980. „Im Mittel aller drei Versuchsstellen war das Ergebnis der Nachsaat enttäuschendberichtet SCHECHTNER, denn es resultierte daraus nur ein Mehrertrag von 130 kg TM je Hektar und Jahr (SCHECHTNER, 1984).
Dass ist umso verwunderlicher, da zur Einsaat das in Österreich ertragsbestes Futtergras  und konkurrenzstärkstes Raygras zum Einsatz kam. Gerade Bastardraygras ist normalerweise in der Jugend das wüchsigste und kampfstärkste Gras, das so stark ist, dass es im Feldfutter und Wiesen sogar andere gesäte Gräser massiv verdrängen kann. Aus diesen älteren Versuchen aus 1976 bis 1983 der Abbildungen 4 und 5 geht hervor, dass Frühjahres-Einsaaten in Versuchen – OHNE REGELMÄßIGER NACHSAAT - keine besondere hervorragende und zuverlässige Wirkung zeigen. Etwa die Hälfte der Raygras-Einsaaten war sogar ertragsmindernd - also paradoxerweise schlechter als ohne Einsaat! Selbst die beste Ertragsverbesserung lag beim Raygras nur bei etwa 5%, liegt also im Bereich von Unsicherheit und Unwirtschaftlichkeit. Es gibt also starke Faktoren in bewachsenen Wiesenböden, die das Aufkommen von jungen Einsaaten behindern. Ich vermute, es gibt große Fraßschädlinge und Fruchtfolgeparasiten im Boden, die junge Samen, Keimlinge und Wurzeln vernichten. Dazu kommt die starke Konkurrenz durch die Wurzeln der Altnarbe, gepaart mit keimhemmenden Wurzelausscheidungen.
Die Einsaatversuche aus den 80er Jahren zeigen, daß von 32 Einsaatvarianten 27 völlig unwirtschaftlich waren und nur 5 von 32 Versuchsvarianten, also 15%, zumindest Mehrerträge lieferten. Diese Mehrerträge von 460 bis 980 kg TM/ha waren aber ohne sichtbaren logischen Zusammenhängen bei unterschiedlicher Schnittzahl und N-Düngung. 10 von 32 Einsaatvarianten ergaben sogar Mindererträge bis 650 kg TM/ha! Man bedenke, daß zirka 1000 kg Mehrertrag TM/ha/Jahr notwendig sind, damit Nachsaaten wirtschaftlich werden. Werden typische Arten von Wiesengräsern eingesät, zeigte sich in 18 von 20 Einsaatvarianten keine wissenschaftlich absicherbare Ertragsverbesserung. Aus ungeklärten Gründen wurde diese Erfolglosigkeit von Einsaaten in Gumpenstein nicht weiter hinterfragt und geklärt.
Wenn diese Einsaatversuche nahezu keine wissenschaftlich nachhaltigen Ertragswirkungen zeigen, muß sich der kritische Leser und der Bauer die Frage stellen, ob nicht auch die ÖAG- Propaganda für ÖAG-Nachsaatmischungen nicht oft hinausgeworfenes Geld ist, solange die wissenschaftlichen Grundlagen über tatsächliche und wirtschaftlich rentable evidenzbasierte Mehrerträge durch Einsaaten auf so unsicherem fachlichen Fundament stehen.



Ertragseffekte Schweizer Einsaatversuche im Frühjahr 2008-2011 in Jona und Tänikon
Abbildung 3a:
Ertragswirkung vom Frühjahres-Wieseneinsaatversuch in der Schweiz 2008-2011 in Jona und Tänikon mit vier Bodenbearbeitungs- und Sägeräten. B = Belüften mit Belüfter, S =Striegeln mi Grünlandstriegel, V = Vertikutieren mit Vertikutierer, E = aggressive Wiesenegge
Es zeigt sich, dass sich die Werte der einzelnen Verfahren (Balken) stark überschneiden. Dies bedeutet, dass keine relevanten Unterschiede zwischen den Varianten bestehen. Weder die Maschinenwahl noch die Saat hatten einen messbaren Einfluss auf den Futter-Jahresertrag. Nur die Einsaat in Kombination mit einer aggressiven Wiesenegge (E) verbesserte im Vergleich zur Kontrolle (kein Maschineneinsatz) den Ertrag bis zu 700 kg  TM/ ha (p < 0,05). Das entspricht einer Ertragssteigerung von 6 %.
Für Österreich bestärkt das Ergebnis die Tatsache erneut, dass im Frühjahr der Grünlandstriegel keine Ertragsverbesserung bringt. Nur Einsaaten in Kombination mit einer aggressiven Wiesenegge (E) zeigen eine leichte, aber wirtschaftlich noch nicht rentable Ertragsverbesserung. Das bestätigt erneut, dass die angeführten Ergebnisse und Erfahrungen, dass im Frühjahr Wieseneinsaaten mit der klassischen Wieseneinsätechnik keine zuverlässigen Ertragsverbesserungen bringen. Die Gumpensteiner Versuche zeigen, dass man bei der Frühjahreseinsaat sogar Ertragseinbußen bis 15% auftreten, weil vermutlich der erste Auswuchs durch die flächenhaft einwirkende Sätechnik geschädigt wird. Daß die flächenhafte Verletzung der Grasnarbe durch  Striegel oder Schlitzscheiben den Ertrag im Frühjahr im Einsaatjahr schädigt, ist logisch und mit normalen Hausverstand verständlich. Für den mangelnden Erfolg im Frühjahr spricht auch die Erfahrung, dass ist die Altnarbe im Frühjahr wesentlich stärker in ihrer Wuchs-und Verdängungskraft als die lichtbedürftige junge Einsaat ist.
Die Entscheidung für Frühjahreseinsaten ist sowohl beim Gumpensteiner Einsaatversuch  2005-2010 als auch beim Schweizer Einsaatversuch 2008-2011 ist unter Anleitung und Zustimmung von BUCHGRABER durchgeführt worden. Aufgrund dieser Entscheidungen zu Frühjahreseinsaaten muss ich schlußfolgern: BUCHGRABER und seine Grünlandexperten in Gumpenstein haben trotz der Jahrzehnte langen und mit den Praxis-Einsaaterfahrungen auf angeblichen tausenden Hektaren samt der Schechtnerschen Einssatversuche nicht vorweg gewußt oder erkannt, dass Frühjahrseinsaaten im Einsaatjahr auf Mähwiesen sogar auffällig ertragschädigend sind und nahezu keine relevant ertragsverbessernde Wirkung haben. Buchgrabers Aussagewert zu seinen langjährigen Einsaaterfahrungen auf tausenden Hektaren sind stehen im deutlichen Widerspruch zu obigen Versuchsergebnissen. Die Glaubwürdigkeit seiner Datenbasis ist daher zu hinterfragen. Ich vermute, dass sie auch deshalb nicht wissenschaftlich hinreichend dokumentiert, publiziert oder zitierbar und außerhalb von Gumpenstein nicht auffindbar sind.

Fazit
Einsaaten sind nur unter besonderen Bedingungen erfolgreich. Im Frühjahr sind bei klassischen Wieseneinsaaten mit Striegel oder Schlitzsaat auf der alten Grasnarben keine Erfolge zu erwarten. Die besten Erfolgschancen haben im Frühjahr nur Neuanlagen oder Ausbesserungssaaten bei verletzten stark offenen Narben. Den Schlüssel für erfolgreiche Einsaaten halte ich in der jährlich wiederholten Einsaat, so wie es neuerdings auch deutsche Experten bei Raygräsern fordern. Ich führe Einssaaterfolge in alte Grasnarben auf das Überwinden der Schäden durch schnellen Nachtrieb der jungen wüchsigen Futtergräser zurück.
Können
Bei jungen Einsaaten, muß infolge Licht-und Platzmangel in einer viel schneller wachsenden Altnarbe immer gerechnet werden, daß sie nur langsamen keimen und anwachsen. Solche Keimlinge werden durch schnell agierende sämlings- und keimlingsfressenden Schädlinge (Drahtwurm, Schnakenlarven, Engerlinge, Regenwürmer), mikrobielle Parasiten oder Krankheitserreger, die in den Altnarben massenhaft vorkommen leicht vernichtet. 
Im Sommer gelingen Einsaaten deshalb viel besser: Gräser keimen bei höheren Temperaturen viel rascher und überwinden die Konkurrenz der Altnarbe durch mehr Licht und den viel langsameren Wuchs der Altnarbe leichter. Der jährlich regelmäßige Saatgutnachschub ist dann im Frühjahr von Bedeutung, wenn nach dem Winter besonders massive Lücken in der Grasnarbe auftreten. Das neuerdings massenhafte Auftreten von Maulwurfshaufen, Wühlschäden und die enorme Verkotung und Abrutschgefahr bei Wiesen durch massenhafte Kotausscheidungen des Schwarzkopfregenwurmes (Nicodrilus nocturnus) sind derzeit ungelöste Schadfaktoren. Ein Lösungsansatz könnte die Entwicklung von extrem dichten Wiesennarben sein – wie die laufende Nachsaat und bekannte die Narbendichte fördernde Unterstützungsmaßnahmen wie die Düngung mit DAP (Diammonphosphat).  
Nur raschwüchsige Wiesensaatgutgräser - kombiniert mit ausdauerden Gräsern - schließen große lückige Narben im Frühjahr am schnellsten. Nach meinen Erfahrungen führen erst jährlich wiederholte Wieseneinsaaten zum schnellen und massiven Einsaaterfolg.
Ich bin sehr an Zuschriften von Landwirten interessiert, wie ihre Erfahrungen mit Wieseneinsaaten im Frühjahr oder zu anderen Zeiten waren. Berichte erbeten an: johann.humer@gmail.com oder telefonisch 0664-8244458.


Grünlandberatungen
Der Futterwiesenexperte HUMER bietet zu dem Themenkomplex auch Grünlandberatungen an, damit Landwirte von ihren Futterwiesen bestmögliche Qualitäten und Erträge ernten können und damit ihre Betriebe möglichst innovativ ihre Betriebe führen und besser unabhängig von den gegenwärtigem produktionsfeindlichem Fördersystem werden und ihre Zukunft und ihr Geschick mehr in ihre eigene Hand nehmen, als dem Gängelband und Launen von Sanktionen und motivationshemmenden Auflagen ausgesetzt zu sein.
Leider werden inzwischen Schüler und Studenten bereits immer mehr so ausgebildet, das wichtige Grundkenntnisse der Grünlandwirtschaft und des Wirtschaften verloren gehen und sich mit Verlockungen von nicht zukunftssicheren Geldprämien verleiten lassen und ihre Kern- und Fachkompetenz und produktiven Nachhaltigkeit immer mehr verlieren. Dabei wird übersehen, dass nun bereits 1 Million Hektar Grünland wegen des Niederganges des Ertrags und damit der Einkünfte Gefahr laufen aufgegeben zu werden. Dabei wächst die Weltbevölkerung jährlich um Millionen und bei uns verkommt das Grünland durch produktionshemmende Agrargelder. 
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Tag200

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