Sonntag, 24. Juni 2018

Mehr Futter mit weniger Hahnenfuß und Löwenzahn in Futterwiesen

Mehr Futter mit weniger Hahnenfuß und Löwenzahn in Futterwiesen



Die Giftpflanze Hahnenfuß und der Platzräuber Löwenzahnals Leistungsbremse in Weiden und Dauerwiesen und ihre Bekämpfung
Bremsklotz für gute Wiesenerträge und Futterqualitäten:Hahnenfuß und Löwenzahn
Hahnenfuß, Moos und Löwenzahn in Futterwiesen:Hauptbremsklötze bei ersten/wichstigen Wiesenaufwuchs
Hauptbremsklötze für guten ersten Wiesenaufwuchs

Bremsklotz und Futterverpester für gute Tierleistungen

Scharfer Hahnenfuß gehört zur Gruppe der absoluten Unkräuter. Diese sind Platzräuber, Nährstoffkonkurrenten und Giftpflanzen. Hahnenfußarten sind weit verbreitet und bevorzugen frische wie bodenverdichtete Futterwiesen. Löwenzahn ist eine wichtige Zeigerpflanze für den Rückgang wertvoller Futtergräser. Nachdem Hahnenfuß und Löwenzahn in viele Futterwiesen dominieren sind hohe Futterverluste die Folgen. Dazu kommt, dass Giftpflanzen auch die Tierleistung und Tiergesundheit beeinträchtigen. Daher ist ihre Zurückdrängung eine besonders häufig gestellte Frage. Das beweist auch die Webseiten-Statistik dieses Fachartikels da dieser Beitrag am stärksten aufgesucht wird.

Aufgrund der grossen Ausbreitung dieser Kardinalunkräuter auf Kosten der Erträge und Futterqualität hat ihre Zurückdrängung eine besonders hohe Priorität in der Senkung der Futterkosten. Ihr tolerierbarer Anteil in einer guten Futterwiese sollte unter 5 % liegen. 


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Giftiger Scharfer Hahnenfuß in Futterwiese in Schliefau, NÖ.Schade um das gute Futter das hier wachsen könnte !
Wer solch giftiges Futter füttert, kann leistungsfähiges Milchvieh oder Mastvieh nicht füttern. Jedes giftige Futter schwächt den tierischen Organismus und ist damit eine klassische Leistungsbremse für die Tiere und den Betrieb. Geschädigt wird dabei nicht nur die Gesundheit der Rinder, sondern der Betrieb erleidet folgende mehrfache Einkommensverluste:

  1. Enorme Futterverluste, durch den Ausfall guter Gräser,
  2. Leistungseinbuße bei der Tieren
  3. unproduktive Ausgaben für Steuern und Abgaben wie:diverse Hebesätze für Grundsteuer,Sozialversicherungsabhabe, Kammerumlage, usw.
  4. Also ist es schade um jeden Fleck, wo Hahnenfuß statt guten Futtergräser wächst.


_ Hahnenfuß leicht, rasch und wirksam bekämpfbar! _



Es dürfte vielen Landwirten völlig unbekannt oder in Vergessenheit geraten sein, dass Hahnenfuß mit relativ billigen Herbiziden als völlig legale hoch wirksame Betriebsmittel leicht und rasch ausgeschaltet werden kann und durch gute Futtergräser ersetzbar ist. Mit DICOPUR M steht ein alt bekanntes gut wirksames Mittel zur Verfügung, das zudem recht kostengünstig ist und somit immer in die Überlegungen zur deutlichen Verbesserung der Futterqualität genutzt werden sollte. 
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Hahnenfuß - eine Giftpflanze, die wertvollen Futtergräsern den Platz raubt 

Speziell der Scharfe Hahnenfuß und der kleinere Knollige Hahnenfuß, der mehr in Halbtrockenrasen, und auch in Berglagen wächst sind wegen der Giftgehalte vor allem bei der Grünfütterung, aber auch noch bei der Silagefütterung giftig. Nur bei der Heutrocknung verliert Hahnenfuß infolge UV-Einstrahlung seine Giftigkeit. Bei der Beweidung wird er vom Tier verschmäht, wodurch er jedoch wiederum verstärkt zum Aussamen kommt. Weniger giftig ist der Kriechende Hahnenfuß. Er verdrängt aber das gute Futter oft besonders stark. 

Hinzu kommt dass diese häufige Giftpflanze deb wertvollen Futtergräser den wertvollen Lebenraum stiehlt. Wenn man die Fotos hier betrachtet, sieht man, dass statt gutem Wiesengräsern 50% bis 70% der Futterfläche mit Hahenfuß bedeckt ist. Solche Flächen sind im Voralpengbeit keine Seltenheit. Die Ertragsverluste und Futterverdrängung erreichen damit leicht die Hälfte des Aufwuchs. 


Hahnenfuß Vorbeugung 

Wichtig ist daher das Vermeiden von Narbenverletzungen, was aber bei feuchten Ernte- oder Weidebedingungen nicht immer möglich ist. Offener Boden durch Narbenverletzungen infolge der Ernte oder lückige Bestände sollten generell durch eheste Nachsaat rasch geschlossen werden. 

Dazu verwendet man für Mähwiesen Einsaatmischungen mit einem Teil aus Englischem Raygras als sehr raschwüchsige Grasart und einem Teil länger ausdauernder Gräserarten wie Knaulgras und Glatthafer

In Weiden kann man die Trittfestigkeit des Rasens immer durch Etablierung extrem trittfester Weidepflanzen wie Englisches Raygras, Wiesenripse und Weißklee unterstützen, in dem man offenen Boden mit diesen Arten etwa eine Woche vor Weideende besät und von den Tieren eintreten läßt, wodurch sich das Anwalzen ersparen läßt. Beim Weidebetrieb ist nach jeder Beweidung eine Nachmahd besonders wichtig, wenn man die Unkrautausbreitung stoppen will. Ansonst vermehren sich die reifen, samentragenden ungefressenen Hahnenfußpflanzen, genauso wie das auf Weiden nicht zu viel erwünschte Knaulgras wie eine Saat.

Hahnenfuß rasch bekämpft mit hoch wirksamen und gesetzlich ausdrücklich zugelassenen Pflanzenschutzmittel

Am raschesten und am wenigsten umständlich bekämpft man Hahnenfuss mit Herbiziden. Am sinnvollsten greift man zu Herbiziden mit der besten Bekämpfungswirkung, also mit nahezu 100%iger Wirkung. Das sind folgende Mittel nach RWA-Angaben:


HERBIZIDE mit bester Bekämpfungswirkung gegen Hahnenfuß und Löwenzahn




Nur Dicopur 500 FL hat eine auffallend mäßige Wirkung und ist daher nicht empfehlenswert.

Besonders vor Nachsaaten wirkt eine chemische Bekämpfung unterstützend. Chemisch können Hahnenfußgewächse ganzjährig bekämpft werden, solange genügend grüne Blattmasse vorhanden ist. Der optimale Anwendungszeitpunkt ist ab 10 cm Wuchshöhe bis hin vor Beginn der Blüte. Spätere Behandlungen transportieren den Wirkstoff nicht mehr ausreichend in den Wurzelraum und beeinträchtigen dadurch den Erfolg. Außerdem stellt eine Bekämpfung während der Blüte eine Gefahr für die Bienen dar. Scharfer Hahnenfuß läßt sich auch durch Einzelpflanzenbehandlung mittels Harmony und eines Netzmittels mit dem Rotowiper einem speziellen Abstreifgerät bekämpfen, wenn ein ausreichender Höhenunterschied zur Grasnarbe vorhanden ist, was nach einer Weide ideal der Fall ist. Der Rotowiper hat zudem eine wirtschaftlich ansprechende Flächenleistung von 1 bis 1,5 ha je Stunde. 

Für eine sanktionslose Herbizidanwendung sind immer die betreffenden gesetzlichen Vorschriften einzuhalten und eventuelle Auflagen von Umweltprogrammen wie ÖPUL oder Ökopunkte zu beachten. 

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Tabelle: Zulässige Herbizide gegen Hahnenfuß im Jahr 2012, Quelle: RWA
Hinweis: Alle im Jahr 2012 zulässigen Herbizide gegen Grünlandunkräuter sind in einer hochauflösenden gut lesbaren zweiten PDF-Datei HIER im Beitrag downloadbar. 

Die chemische Bekämpfung allein ist nicht erfolgversprechend, wenn die entstehenden Lücken nach der Karenzzeit nicht sofort durch Einsaaten wüchsiger Gräser wieder rasch gefüllt werden. Dazu ist das Anwalzen des Saatgutes wichtig und ein frührer Reinigungsschritt hilfreich damit das verbleibende Grasgerüst keine zu starke Lichtkonkurrenz für die Nachsaat wird.

Vorbeugung und mechanische Bekämpfung von Scharfem Hahnenfuß

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aus: Unkrautmanagement auf Wiesen und Weiden, PRAXISRATGEBER 2012, LFL, LFI

Wichtige Überlegungen: Nachsaaten oder Wieseneuanlagen ?

Vor der Überlegung zum Einsatz verschiedener Nachsaat- oder Einsaattechniken wie Schlitzdrillsaat oder Einsaatstriegel sollte immer berücksichtigt werden, daß bei stark verunkrauteten Futterwiesen eigentlich nur eine Wiesenneuanlage den größten Erfolg versprichtNeuanlagen von Futterwiesen können den Ertrag nahezu verdoppeln, während Nachsaaten erfahrungsgemäß oft nur einen provisorischen Charakter mit geringer Wirkung haben (siehe Grafik unten).



Nachsaaten haben bei niederschlagsarmen Bedingungen in NÖ von oft nur 600 – 800 mm Jahresniederschlag nur mit Erfolgsraten von etwa 50 %. Bei ungünstigen Bedingungen sind wiederholte Nachsaaten, meist ab erst der dritten Einsaat erfolgversprechend. Dann erst liefern die eingesäten Arten eine wirklich signifikante Ertragsverbesserung. Für erfolgreiche Einsaaten ist daher oft eine geduldige Wiederholung erforderlich. 



Ertragsverluste durch Gräserrückgang mit Ausbreitung von Unkräutern, oft hauptsächlich mit Hahnenfuss, Löwenzahn und Spitzwegerich
die durch Einsaaten wieder rückgängig gemacht werden können, zeigt nachfolgende Grafik.

Ertragsrückgang,in26jahren,Gräserverlust,Unkrautausbreitung.jpg

Was sagen andere zur Bekämpfung von Hahnenfuß:


Interessanter Hahnenfussbekämpfungsversuch aus der Schweiz (2010)
Quelle: www.swissmilk.ch 

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Unerwünschten Hahnenfuß wirkungsvoll bekämpfen portal.bauernzeitung-online.ch (inzwischen gelöscht)
Quelle: Stutz, C. J. (2011).Unerwünschten Hahnenfuss wirkungsvoll bekämpfen. Aktuelles aus dem Futterbau. Bauernzeitung, 27.5.2011, 31.



Artikel BEITRAG Humer: "Bekämpfung der Giftpflanze Hahnenfuß" aus 2010 in PDF






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Kriechender Hahnenfuß in Steinbachgraben, Göstling
Extreme Ausbreitung durch eine Beweidung bei nasser Witterung mit fast kompletten Verlust der wertvollen Gräser

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Knolliger Hahnenfuss
kann auf nassen Wiesen ohne Wiesenpflege dominant werden

Fotos oben: HUMER

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Scharfer Hahenfuß flächenhaft in Tirol auf einer Alm. Foto: Frank Peter, LK Tirol
Schade um das gute Futter das hier wachsen könnte !Wie man hier an den weidenen Kühen schön sieht, fressen Rinder dieses giftige Hahnenfussfutter ja wirklich im grüner giftigen Zustand !

Es ist mir völlig unverständlich. dass ein so umweltbewußter Staat wie Österreich und die EU mit ihren tausenden studierten Fachkräften zu soches gifthältigem Futter, dass es hierzulande mit tausenden Hektaren gibt:

  • dazu schweigt
  • das möglicherweise sogar gefällt
  • Flächenprämien für derartige giftige Futterwiesen zahlt
  • möglicherweise hier aus Umweltprogrammen wie ÖPUL und Bioförderungen neben den Flächenprämien sogar extra Umweltprämien zahlt
  • solch produziertes Fleisch und Milch als als umweltgerecht zB durch EU geförderte AMA Werbeprämien zusätzlich unterstützt wird
  • solche Landwirten nicht durch Fachberatung für optimales und giftfrei produziertes Futter unterstützt wird
  • solche Flächen als NATURA 2000 als wertvoll einstuft werden, aber kein Ersatz geboten wird, wenn man sie nicht der Produktion haben will
  • das als Naturschutz schlechthin dar gestellt wird,

Beim Internationalen Grünlandtag in Sankt Johann in Tirol (http://www.gruenlandtag.at/2015/) 2015 sah ich dort großflächig in diesem Tal, dass dort allein offenbar auf tausenden Hektar solches Gift-Kräuter Futter produziert wird. Nicht einmal vom Veranstalter wurde dieses vor Ort erkennbare Problem deutlich angesprochen und auch die Grünlandreferenten der Bundesländer war das kein haarstreubendes Thema. Zum Problematik von giftigem Hahnenfuß wird auch von den Gumpensteinern Wiesenexperten noch nie deutlich auf das himmelschreiende Problem aufmerksam gemacht. Man schweigt dazu lieber und erfreut sich still als Naturschützer das die giftig gelbe Blütentracht an dieser agromonisch bedeutenden Fettwiesen-Flora, weil durch Fördergeld das Problem mit Geld gut zugedeckt wird und man diesm Pseudo-Naturschutz schmeicheln und den Bart kratzen will und dem Ministerium mit schöne Biodiversitätsberichten eine heile Welt suggerieren will.

Habe das geschrieben, weil immer auch häufiger EU-Leute diese Seite aufrufen und ihnen damit die Augen für eine grössere hollistische Sicht öffnen möchte.

Wie soll damit eine solche Berg-Grünlandwirtschaft konkurrenzfähig bleiben können, wenn man woanders mit wüchisgen Gräsern oder Feldfutter wie in IRLAND oder den MILLIONEN ungenutzten Grünlandhektaren allein in RUMÄNIEN es wer verstehen wird diese Produktionsmaschiene anzuwerden?

Schreiben Sie dazu ruhig Ihre Meinnungen und Kommentare an: johann.humer@gmail.com
Werde sie dann hier auf diese Seite veröffentlichen.
J HUMER

Fotos unter





Weitere Artikel zu dem Thema:

Gelber Hahnenfuß wird zum „gelben Gift“ , Bauernzeitung, Josef Galler, Landwirtschaftskammer Salzburg vom 26.12.2012



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