Mittwoch, 15. Mai 2019

Weiche Trespe: Klimawandel macht dieses Ungras in Futterwiesen aggressiv

Das Wiesenkillergras - Die Weiche Trespe

Lateinische Pflanzennamen: Bromus hordeaceus L. ,  Bromus mollis. 
Ein lange gebräuchliches Synonym für Bromus hordeaceus L. ist Bromus mollis L., das auf Grund seiner späteren Erstveröffentlichung im Jahre 1762 keine Priorität hat.

Die Weiche Trespe überwuchert  Futterwiesen immer häufiger und aggressiver.



Vor allem findet man Weiche Trespe dort meist immer häufiger, wo der Boden zertreten, zerfahren und  zerschunden wurde, also so hart oder verdichtet ist. Nur sie und wenige Arten können da wachsen, nicht aber die viel Wurzelraum brauchenden guten Futtergräser.

 Ich habe sie das erste Mal auf Wiesenzufahrten entdeckt, die mit steinigem Material befestigt waren.

Man findet sie zuerst meist am Rand von Wiesenwegen oder auf Wieseneinfahrten und Rainen.

Dort können nur sehr wenige anspruchslose Pflanzenarten wie Breitwegerich und Weiche Trespe gedeihen.
Sie wächst speziell in den Haarspalten zwischen Bruchsteinen von angeschütteten Wegbefestigungsmaterial, wenn auch - nur spärlich - aber dennoch gedeihen kann.

Sie breitet sich in der Wiese sehr schnell aus, wo die wertvolleren und ertragreichen Futtergräser nicht gut wurzeln und wachsen können.

Am Beginn der Ausbreitung sind es zuerst jene Flecken in Wiesen, wo wenig Futter steht, also dort wo Wachstum und guten Erträge, durch Bodenverdichtungen stagnieren.

Später kann sie sich in zertretenen Wiesen, in Streifen und dann sogar flächendeckend ausbreiten.

Als wärmeliebende Art, wird sie klarerweise durch das immer wärmere Klima durch den Klimawandel und die damit schlechter wachsenden guten Wiesengräser auf gestörten Standorten immer mehr begünstigt. 

Auch lückige Grasnarben und eine geringere Bodenbedeckung begünstigen die schnelle, ja erobernde Ausbreitung der Weichen Trespe dramatisch.

Die typische Behaarung von Blattspreite (volksläufig Blatt), Blattscheide und Blatthäutchen ist für Weiche Trespe kennzeichnend.

Futterwertzahl: FWZ:3 (Skala von -1 bis 8)
Die Weiche Trespe wird ungern oder kaum gefressen, höchstens als Notfutter.
(Diepolder und Jakob 2005: Akzeptanz für Pflanzenarten des Dauergrünlandes)

Bedeutung und Standort: 
Quelle zT von: Erkennen von Grünlandpflanzen sowie Einschätzung von Futtererträgen und Futterqualitäten Seminarunterlagen von Univ. Doz. Dr. Erich M. Pötsch Elisabeth Schwab

Sehr häufig vom Tiefland bis in die Bergregionen. Einjährig überwinterndes Ungras mit geringem Futterwert, das wegen seiner starken Behaarung weniger gern gefressen wird. Wächst vorwiegend auf trockeneren, aber auch auf frischen bis feuchten Böden, stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Schwer auszurotten, weil es vor dem ersten Schnitt schon aussamt, Bekämpfung durch frühes Mähen.


Weiche Trespe ist 
ständig mehr zunehmendes Problemunkraut in zertretenenen Mutterkuhweiden, bei nassen Bodenverhältnissen durch aufgetretene Böden.

Insbesonders die Dauerweide durch schweres Vieh führt zur Verdrängung der wertvollen Futtergräser mit hoher Futterwertzahl. Gute Futtergräser durch Dauervetritt nicht mehr tief wurzeln. Die Weiche Trespe, mit seinen bescheidenen, seichten Bodenansprüchen wird dadurch begünstig und kann so immer stärker werden.

Es spricht dafür, dass die gestörte Bodenstruktur, die Hauptursache ist, dass sich sie so massiv ausbreiten kann.
Den guten Futtergräser fehlt bei gestörter Bodenstruktur die wichtige Nährstoffversorgung und durch schwächlichem Wuchs von Wildarten leicht verdrängt werden.

Die Weiche Trespe ist auch auf Weiden in den überständigen Geilstellen mit ungünstigen Wuchsverhältnissen für guter Futtergräser und in spät gemähten Mähwiesen verbreitet. 




Bekämpfung schwierig:
Auf Anfrage.


Q:https://www.biologie-seite.de/Biologie/Datei:Bromus_hordeaceus_aehre.jpeg 






Q: Bildtafel zur Gräserbestimmung
https://lelf.brandenburg.de/media_fast/4055/Best-%20schl%20Gr%C3%A4ser%202012_4_10_12.pdf












































Die Weiche Trespe im

"Das Freudenberger Grünlandbuch Ein Praxisleitfaden für die Grünlandbewirtschaftung"


Die Weiche Trespe gilt als Mittelgras und bildet kleine Horste. Sie hat aufgrund der starken Behaarung eine äußerst geringe Futterwertzahl (3). Wenn möglich, wird sie von Wiederkäuern gemieden. Die Weiche Trespe ist ein sehr frühreifes Gras und nimmt besonders in lückigem Grünland mit spätem Nutzugstermin zu.
Eigenschaften: 
Blattanlage Blattspreite Blattgrund Blütenstand Gerollt Weich behaart 
Keine Öhrchen
Häutchen kurz, 
Lang begrannt,
Blattscheide dicht behaart. 

Diese Abbildung zeigt halbwegs gut, aber auch nicht total perfekt , die chararkteristischen Merkmale von Weicher Trespe.

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