Weideumstellung auf klimaresiliente Gräser und Kleearten in Gehegen für Dürrezeiten
Vom Futterwiesenexperten DI. Johann HUMER
Vom Futterwiesenexperten DI. Johann HUMER
Weideumstellung auf
klimaresiliente Gräser und Kleearten in Gehegen für Dürrezeiten
Vom Futterwiesenexperten DI. Johann HUMER, 25.3.2019
Klima und Vegetation unterliegen gegenwärtig einer ungewissen aber
bereits deutlich spürbaren Zeitenwende. Damit ist auch die Futterbasis von
Wildgehegen betroffen. Der Beitrag informiert über die rechtzeitige Weideumstellung
auf besser trockenheitsverträgliche Weidefutterpflanzen.
Die immer häufigeren Trockenperioden können auch keinen Wildtierhalter
kalt lassen. Das Jahr 2018 hat das dramatisch in Teilen Ober- und Niederösterreichs
vorgeführt. Nach heutigen Klimaprognosen wird Nord- und Ostösterreich immer
mehr im Sommer von Dürren geplagt werden. Das sind Prognosen, die sich bereits als
Realität abzeichnen. Steigende Niederschläge werden hier nur für den Winter vorausgesagt.
Daher gilt es die Winterniederschläge und die immer häufigeren Starkregenereignisse
mit dichten, nicht lückigen Futterbeständen perfekt zu nutzen.
Dichte und ertragreiche Futterbestände erreicht man nur mit an den Standort
bestmöglich angepasste Auswahl an Gräsern und Kleearten. Dazu ist es wichtig
die Eigenschaften und Standortansprüche der Futterpflanzenarten kennen. Bei
Weidefutterpflanzen sind folgende Eigenschaften neben dem Ertrag bei der
Sortenwahl wichtig:
Weide-Tauglichkeit, Frühreife, rascher Nachtrieb, Narbendichte, Auswinterungsrisiko,
Unkrautunterdrückung, Resistenz gegen diverse Blattkrankheiten und Gleichmäßigkeit
der Erträge des Aufwuches übers Jahr. Nutzen und vergleichen Sie dazu die
vielen unentgeltlichen Sortenversuche der amtlichen Sortenprüfstellen in Österreich
von der AGES (bsl.baes.gv.at/kulturen/graeser). Im Bedarfsfall
sind auch die Sortenprüfergebnisse der Schweiz (Agroscope, www.agroscope.admin.ch) und des Deutschen
Bundessortensamtes (BSA, www.bundessortenamt.de) hilfreich.
Wem die Zusammenstellung einer betriebs- und ertragsoptimalen Arten-
und Sortenwahl zu mühsam ist, kann auf handelsfertige Weidemischungen zurückgreifen.
Sie sind aber mehr auf die Viehhaltung orientiert zusammengestellt. Im
Einzelfall kann man solche Weidemischungen durch Zumischung standörtlich gut wüchsiger
Arten aufbessern. Das gilt ebenso mit der
Zumischung besser klimaresilienten, also
trockenheitsverträglicheren Arten. Klimaresiliente Gräser zeichnen sich durch
einen tieferen Wurzelgang und eine bessere Wassernutzung aus.
Trockene Zeiten überstehen folgende Arten moderater: ● Knaulgras, ● Englisches Raygras, ● Rotschwingel,
● Weichblättriger Rohrschwingel, ● Wiesenschweidel, ● Glatthafer (für Mähwiesen), ● Hornklee, ● Rotklee und ● Luzerne.
● Weichblättriger Rohrschwingel, ● Wiesenschweidel, ● Glatthafer (für Mähwiesen), ● Hornklee, ● Rotklee und ● Luzerne.
Da die Grünland Forschung das Thema klimaresilienter Wiesenpflanzen
verschlafen hat, bleibt nur dem Einzelnen dazu Erfahrungen zu sammeln. Dazu ist
es nötig diese Arten mit einem Blick zu erkennen und dazu ihre Eigenschaften hinsichtlich
Futterqualität, Standort- und Pflegeansprüche zu kennen und wohl dosiert einzusetzen
und ihre Entwicklung zu beobachten. Jene Pflanzenarten mit überlegenen Wuchseigenschaften
wird man nach einigen Beobachtungsperioden verstärkt einsetzen. Wer die gesäten
Pflanzenarten in der Mischung nicht herausfinden kann, dem rate ich einen
kleinen Beobachtungsgarten einzurichten. Die zu testenden Arten sind dabei einzeln
auf blankem Boden anzubauen und ihre Entwicklung und Schmackhaftigkeit zu beobachten.
Dabei wird sich schnell die Unter- und Überlegenheit bestimmter Arten und
Sorten herausstellen. Damit hat jeder Gehegebetrieb Mittel und Wege in der Hand
den produktivsten Pflanzenbestand aufzubauen.
Kurze Liste wertvoller (ansaatwürdiger) Futtergräser, LK NÖ 2019, Löffler
M: https://drive.google.com/open?id=1QCvc794L9JfKBWq8eHSR2I8iPpZk7JZr
Anfragen für Beratungen beim Autor unter johann.humer@gmail.com und 0664-8244458 (+Whatsapp).
Anfragen für Beratungen beim Autor unter johann.humer@gmail.com und 0664-8244458 (+Whatsapp).
HUMER Weideumstellung auf klimaresiliente Graeser in Gehegen u wertvolle Graeser NLK 2019feb27 von Johann HUMER
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